Deutsche Wirtschaft fürchtet um "Made in Germany"

EUKommission Made Germany nicht
EUKommission Made Germany nicht(c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
  • Drucken
  • Kommentieren

Die Deutsche Industrie- und Handelskammertag sieht das Gütesiegel durch EU-Pläne gefährdet. Dieser Darstellung widerspricht nun die EU.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, kritisierte in der Tageszeitung "Die Welt", dass das Gütesiegel "Made in Germany" durch EU-Pläne in ernsthafter Gefahr sei. Auch Anton Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA, meinte, die EU versuche "durch die Hintertür unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes unser bewährtes deutsches Qualitätskennzeichen zu gefährden".

Geänderte Herkunftsangaben

EU-Industriekommissar Antonio Tajani hatte im Februar strengere Vorgaben für das Siegel vorgeschlagen. Bisher ist die Angabe auf der Verpackung freiwillig, Tajani will sie außer bei Lebensmitteln zur Pflicht machen.

Aber auch die Regeln zu den Herkunftsangaben sollen sich dem "Welt"-Bericht zufolge ändern: Bisher gilt laut EU-Recht das Land als Herkunftsland, in dem die "letzte wesentliche, wirtschaftlich gerechtfertigte Be- und Verarbeitung" erfolgte. Künftig sollen für die Ursprungslandangaben aber Zollvorschriften, die sich an technischen Vorgaben, wie Warennummern und Wertschöpfungsanteilen, orientieren, entscheidend sein. Das "Made in Germany"-Label bliebe zwar erhalten, es würde aber für viele Produkte nicht mehr gelten, fürchten die Hersteller.

Brüssel weist Kritik zurück

Die EU-Kommission weist die Kritik zurück: "Das Herkunftsland ist - und wird weiterhin - durch das Land oder Gebiet bestimmt, wo ein Produkt die letzte wesentliche Änderung erfahren hat", betonte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Freitag. 

(APA/dpa/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.