Autos: Ford sieht Hoffnung in Europa

Autos Ford sieht Hoffnung
Autos Ford sieht Hoffnung(c) EPA (JULIAN SMITH)
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„Das Schlimmste liegt wohl hinter uns“, sagt Ford-Europa-Vertriebschef Roelant de Waard. Der US-Autobauer sieht wieder optimistisch in die Zukunft.

Detroit/Ag. Der US-Autobauer Ford schöpft nach langer Talfahrt auf dem europäischen Automarkt wieder Hoffnung. „Das Schlimmste liegt wohl hinter uns, aber es ist noch ein bisschen zu früh, um sagen zu können, wir lassen die Rezession hinter uns und alles wird besser“, sagte Europa-Vertriebschef Roelant de Waard am Donnerstag.

Er verwies darauf, dass der Pkw-Absatz zuletzt in zwei Monaten oberhalb des Durchschnitts der vergangenen zwölf Monate gelegen habe. Er wolle jedoch abwarten, wie sich die Nachfrage in den nächsten Monaten entwickle, bevor er von einer Erholung spreche. Denn der Preisdruck bleibe vorerst hoch.

Zuvor hatten bereits andere Autohersteller erklärt, dass der Tiefpunkt wohl erreicht sei. Daimler erspähte schon im Juni eine Trendwende in Westeuropa. Vor allem Massenhersteller wie Ford, Opel, Peugeot, Renault und Fiat warten händeringend auf eine Erholung, weil sie wegen der niedrigen Nachfrage ihre Fabriken kaum auslasten können und von den hohen Kosten erdrückt zu werden drohen.

Kaum Nachfrage nach Neuwagen

Der Pkw-Absatz in Westeuropa ist seit Langem im Sinkflug, weil wegen der hohen Arbeitslosigkeit in den südlichen Krisenländern nur wenige neue Autos verkauft wurden. In den ersten Monaten des Jahres sackten die Neuanmeldungen auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren. 2012 war mit zwölf Millionen verkauften Fahrzeugen bereits das schlechteste Autojahr seit 1995. Zuletzt gab es jedoch den Hoffnungsschimmer, dass sich die Konjunktur erholt. Erst am Mittwoch hatten Konjunkturdaten gezeigt, dass die Eurozone die längste Rezession ihrer Geschichte überwunden hat.

Ford wird zuversichtlicher und will in den nächsten Jahren seine Investitionen um ein Viertel erhöhen. Bis zur Mitte des Jahrzehnts seien dafür rund 7,5 Mrd. Dollar (5,7 Mrd. Euro) eingeplant, sagte Finanzchef Bob Shanks am Mittwochabend. Bisher hatte der zweitgrößte US-Autobauer nach der Opel-Mutter General Motors sechs Mrd. Dollar vorgesehen. Das Unternehmen begründete den Schritt mit der weltweit steigenden Nachfrage nach Autos. Ford wächst aber vor allem auf dem Heimatmarkt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.08.2013)

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