Mobilfunk: Carlos Slim willigt in E-Plus-Verkauf ein

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Wenn auch die Wettbewerbsbehörde den Verkauf durchwinkt, gibt es in Deutschland nur mehr drei Mobilfunkanbieter.

America Movil, der mexikanische Großaktionär von KPN, gibt seinen Widerstand gegen den Verkauf des Mobilfunkbetreibers E-Plus an den Mobilfunkbetreiber Telefonica Deutschland auf. Nachdem das Offert für E-Plus aufgestockt wurde, verpflichten sich die Mexikaner, auf der außerordentlichen Hauptversammlung von KPN am 2. Oktober für den Verkauf der deutschen Ertragsperle zu stimmen.

Zuvor hatte sich die vom Milliardär Carlos Slim kontrollierte America Movil, der ein Teil von KPN gehört, noch gegen den Verkauf gestemmt und plante, den Schritt durch eine vollständige Übernahme von KPN zu vereiteln. Slim ist übrigens auch am österreichischen Anbieter A1 beteiligt.

Mit der Rückendeckung von America Movil steht der Übernahme seitens der Aktionäre praktisch nichts mehr im Weg. Fraglich bleibt, ob die Regulierer den Milliardendeal durchwinken.

Nur mehr drei Mobilfunkanbieter in Deutschland

Durch die Übernahme würde sich der deutsche Mobilfunkmarkt von vier auf drei Anbieter verkleinern. Übrig blieben nur T-Mobile, Vodafone und Telefonica Deutschland. "Dass ein solcher Zusammenschluss erhebliche Folgen für den Wettbewerb hätte und in all seinen Facetten genau geprüft werden muss, liegt auf der Hand", hatte der deutsche Kartellamtschef Andreas Mundt vor wenigen Tagen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) gesagt.

Zwar gebe es in Ländern wie Österreich - nach der Übernahme von Orange durch Hutchison/Drei - nur noch drei überregionale Netzbetreiber, doch spielt das für Mundt keine Rolle. Ein Vergleich mit Deutschland sei schon mit Blick auf die Einwohnerzahl wenig sachgerecht. Zudem seien in den meisten EU-Staaten, selbst in kleineren Ländern wie Schweden, immer noch vier Mobilfunknetzbetreiber aktiv. "Andere EU-Länder können keine Blaupause für dieses Fusionskontrollverfahren liefern. Es kommt allein auf die Marktverhältnisse in Deutschland an", sagte er.

Und weil sich diese Fusion praktisch nur auf den deutschen Markt auswirkt, sieht er die Prüfung im Kartellamt am besten aufgehoben. "Sollte Telefonica Deutschland den Zusammenschluss mit E-Plus anmelden, gehört der Fall aus unserer Sicht eindeutig nach Bonn", sagte Mundt.

(APA/dpa-AFX)

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