Osteuropa: Viele säumige Kreditnehmer

Saeumige Kreditnehmer
Saeumige Kreditnehmer(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Die großen österreichischen Banken haben in Osteuropa viele faule Kredite in den Büchern. Am stärksten wächst die Zahl der Non Performing Loans.

Wien/Red/Apa. Die sechs größten österreichischen Banken haben zusammen 46 Mrd. Euro an „faulen“ Krediten (bei einer Gesamtkreditvergabe von rund 400 Mrd. Euro) in ihren Büchern, sagt das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers. Das entspricht 30 Prozent aller faulen Kredite in Österreich und Osteuropa.

Am stärksten wächst die Zahl der Non Performing Loans, also der Kredite, die nicht mehr „bedient“ werden, in Slowenien, Rumänien und Ungarn. Osteuropa ist somit eine ausgesprochene Problemzone: Während in Österreich 2,7 Prozent aller vergebenen Kredite nicht zurückgezahlt werden, liegt dieser Anteil in Osteuropa bei zehn Prozent – mit steigender Tendenz. Das umfangreichste Engagement aller österreichischen Banken hat in Osteuropa die Raiffeisen Bank International, die in der Region 55 Mrd. Euro (und damit 66 Prozent ihres Gesamtkreditvolumens) „draußen“ hat. Bei der Bank Austria sind es 53 Prozent (70 von 132 Mrd. Euro), bei der Erste Group 36 Prozent (48 von 132 Mrd. Euro. Den größten Anteil an „faulen“ Krediten hatte die Hypo Alpe Adria, gefolgt von der ÖVAG.

Sparpaket wegen Kärnten-Hypo?

Die hohen Kosten für die Abwicklung der Hypo Alpe Adria, die bis zu 11,7 Mrd. Euro erreichen werden, könnten die Regierung zu einem neuen Sparpaket zwingen, sagte der Chef des Instituts für Höhere Studien, Christian Keuschnigg, der „Kleinen Zeitung“. Wifo-Steuerexpertin Margit Schratzenstaller meinte, es werde schwieriger, das für 2016 angepeilte Nulldefizit zu erreichen. Für den Chef des Staatsschuldenausschusses, Bernhard Felderer, steht fest, dass dies nur durch Verwirklichung einer Bad Bank erreichbar sei. Andernfalls werde der gesamte Abwicklungsaufwand budgetwirksam.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2013)

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