Twitter: Kurznachrichtendienst geht an die Börse

Ein Tweet von Twitter
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Der Wert des Internetkonzerns wurde zuletzt auf bis zu 15 Milliarden Dollar geschätzt. Nun hat das Unternehmen einen Börseprospekt eingereicht.

Nach Facebook wagt sich auch Twitter an die Börse. Der Kurznachrichtendienst habe vertraulich ein Börseprospekt bei der Aufsichtsbehörde SEC eingereicht, erklärte das Unternehmen am Donnerstag per Tweet. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Schon seit langem wird mit einem Börsengang von Twitter gerechnet. Der katastrophal gelaufene Börsenstart von Facebook vor einem Jahr dürfte jedoch abschreckend gewirkt haben. Mittlerweile haben die Anleger aber das Vertrauen in Facebook wiedergewonnen, und die Aktie erreichte im Laufe des Donnerstags einen neuen Höchststand (DiePresse.com berichtete). Das könnte für Twitter das Startsignal für den eigenen Sprung aufs Parkett gewesen sein.

200 Millionen aktive Nutzer

Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen ist eines der am schnellsten wachsenden sozialen Online-Netzwerke und hat nach eigenen Angaben mehr als 200 Millionen aktive Nutzer weltweit. Die populärsten Twitterer sind Musiker: So folgen den Tweets von Justin Bieber rund 44,4 Millionen Nutzer. Katy Perry kommt auf 42,6 Millionen "Follower" und Lady Gaga auf rund 40,1 Millionen.
Die Twitter-Nutzer können sich untereinander vernetzen und Kurzbotschaften verschicken. Diese sogenannten Tweets dürfen maximal 140 Zeichen lang sein. Oft werden dabei auch Verlinkungen zu Webseiten, Fotos oder anderen Dokumenten versendet.

Twitter will an die Boerse
Twitter will an die BoerseAPA

Der Wert von Twitter wurde zuletzt auf 10 bis 15 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Börsengang könnte damit zu einem der größten in der Technologieszene in diesem Jahr werden. Zum Vergleich: Facebook ist nach der Erholung des Aktienkurses rund 109 Milliarden US-Dollar wert (82 Milliarden Euro).

Über die Geschäftszahlen von Twitter kann man derzeit nur mit Sicherheit sagen, dass der Umsatz auf jeden Fall unter einer Milliarde Dollar pro Jahr liegt - sonst hätte die Firma die Börsenunterlagen nicht unter Verschluss einreichen können. Die Marktforschungsfirma eMarketer schätzt die Erlöse in diesem Jahr auf rund 583 Millionen Dollar und erwartet für 2014 einen Anstieg an die Milliarden-Marke.

Notlösung als Erfolgsgeschichte

Eigentlich war Twitter nur eine Notlösung. Das kalifornische Start-up Odeo kam mit seinem Podcast-Dienst nicht weiter, und einer der Mitarbeiter schlug als Randprojekt die Idee vor, SMS an mehrere Leute gleichzeitig verschicken zu können. Der Mann hieß Jack Dorsey und seine erste Nachricht vom 21. März 2006 ("just setting up my twttr") legte den Grundstein für eine Plattform, die heute wie kaum eine andere den Puls der Welt spüren lässt.

(APA/dpa/AFP)

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