Prämien für Ausfallversicherungen explodiert. Nach Berechnungen der „Huffington Post“ entspricht dieser Spread einem Ausfallrisiko von fünf Prozent.
New York/Wien. Der anhaltende Streit um eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA erzeugt schon beträchtliche Nervosität bei den Großanlegern. Sichtbares Zeichen: Die Prämien für Credit Default Swaps (CDS), mit denen Anleihen gegen Zahlungsausfall des Kreditnehmers versichert werden können, sind in den vergangenen Tagen regelrecht explodiert: War die „Versicherung“ eines zehn Mio. Dollar „schweren“ US-Anleihenpakets Anfang September noch für 10.000 Dollar zu haben, so sind dafür jetzt schon bis zu 60.000 Dollar hinzulegen. Erste Anzeichen einer Annäherung zwischen Demokraten und Republikanern im Hauhaltsstreit brachten beim CDS-Spread nur leichte Entspannung.
Nach Berechnungen der „Huffington Post“ entspricht dieser Spread einem Ausfallrisiko von fünf Prozent. Bei einem privaten Schuldner würde ein derartiges Ausfallrisiko eine Ratingabstufung auf „Junk“ zur Folge haben.
Ein Zahlungsausfall der USA hätte unabsehbare Folgen für die Weltwirtschaft und würde wahrscheinlich einen neuen globalen Finanzcrash auslösen. In den USA sind unterdessen Befürchtungen laut geworden, Großbanken, die mit Credit Default Swaps schon in der Eurokrise prächtig verdient haben, könnten nun die Unsicherheiten in den USA zu Angriffen auf die eigenen Staatsanleihen ausnutzen. US-Banken halten riesige Volumina an Kreditderivaten und würden von einem Beinahe-Crash (nicht aber von einer totalen Staatspleite) stark profitieren. (ag./ju)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2013)