Bill Gates steigt bei Alpine-Mutter ein

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Bill Gates(c) REUTERS (LUCAS JACKSON)
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Der Microsoft-Gründer Bill Gates beteiligt sich an der spanischen Alpine-Mutter FCC. An der Börse in Madrid sorgte diese Nachricht für Freudensprünge.

Wien/Madrid. Microsoft-Gründer Bill Gates ist bei der angeschlagenen spanischen Alpine-Mutter FCC (Fomento de Construcciones y Contratas) eingestiegen. Der US-Milliardär habe für 113,5 Millionen Euro eine Beteiligung von rund sechs Prozent erworben, teilte der Mutterkonzern der insolventen Alpine in der Nacht auf Dienstag mit.

Zweitgrößter Aktionär

An der Börse in Madrid sorgte diese Nachricht für Freudensprünge bei der zuletzt arg gebeutelten FCC-Aktie, die am Dienstagmorgen rund 13Prozent zulegte. Seit dem Rekordhoch 2007 auf dem Höhepunkt des Häuserbooms in Spanien ist der Kurs um 80Prozent eingebrochen.

Die Beteiligungsfirma von Gates steigt mit ihrer Investition zum zweitgrößten Aktionär bei FCC auf. Den größten Anteil hält weiterhin Ester Koplowitz, die zu den reichsten Geschäftsfrauen Spaniens gehört. FCC leidet weiterhin unter der geplatzten Bau- und Immobilienblase in Spanien. Jüngst macht das Unternehmen jedoch Fortschritte bei der Veräußerung von Vermögenswerten, um seine Verbindlichkeiten zu bezahlen. Zudem begrüßten Anleger die Bemühungen, Abschreibungen auf schlecht laufende Investitionen vorzunehmen.

Für Schlagzeilen in Österreich und Deutschland sorgte jüngst die Nachricht von der milliardenschweren Alpine-Pleite, dem größten Firmenzusammenbruch der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Alpine hat unter anderem die Allianz-Arena in München errichtet oder war an Großprojekten wie Stuttgart 21 und dem Gotthard-Basistunnel beteiligt.

Gates, der kommenden Montag seinen 58.Geburtstag feiert, zählt mit einem geschätzten Privatvermögen von 72 Mrd. Dollar zu den reichsten Menschen der Welt. In entsprechenden Rankings rangiert er Jahr für Jahr auf einem der ersten drei Plätze. Der Microsoft-Gründer sitzt auch im Aufsichtsrat von Berkshire Hathaway, der Beteiligungsfirma des ebenfalls extrem reichen Warren Buffet.

Gates hat sich seit 2000 schrittweise aus dem operativen Geschäft von Microsoft zurückgezogen, blieb aber bis heute Aufsichtsratsvorsitzender. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er heute hauptberuflich die „Bill & Melinda Gates Foundation“. (ag./jil)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2013)

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