UNO: Nahrungsnot durch Klimawandel

(c) EPA (Vinai Dithajohn / Greenpeace Han)
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Der Klimawandel bedroht die Versorgung mit Nahrungsmitteln, befürchtet der Internationale Klimarat.

NewYork. Die Nahrungsmittelversorgung der Weltbevölkerung ist jüngsten Forschungsergebnissen zufolge langfristig vom Klimawandel bedroht. Das gehe aus einem Bericht des Internationalen Klimarats hervor, der erst im März veröffentlicht werden sollte, dessen Inhalte aber schon jetzt durchsickerten, schreibt die „New York Times“.

Zwar handle es sich bei dem Papier der UN-Organisation noch nicht um die endgültige Fassung. Es sei aber dennoch aufsehenerregend, weil der Klimarat erstmals vor einer weltweiten Verknappung der Nahrungsmittel warnt.

Den neuen Daten zufolge könnte die globale Agrarproduktion künftig bis zu zwei Prozent pro Jahrzehnt schrumpfen. Zugleich soll die Weltbevölkerung nach UN-Schätzungen bis 2050 jeweils noch um weitere 14 Prozent anwachsen.

In seinem letzten Bericht 2007 hatte der Klimarat die Hoffnung geäußert, dass landwirtschaftliche Verluste in den Tropen durch verbesserte Anbaubedingungen in kälteren Zonen ausgeglichen werden können.

Jetzt gehen die Experten von einem anderen Szenario aus. Laut UN-Bericht befinde sich die Natur in Aufruhr. Die Pflanzen- und Tierwelt flüchte vor den steigenden Temperaturen in neue Lebensräume. Die Entwicklung werde das Ende vieler Arten bedeuten.

Die landwirtschaftlichen Einbußen dürften die Preise hochtreiben und damit vor allem wieder die ärmeren Länder treffen, warnen die Experten.

Wetterextreme nehmen zu

Bereits im Oktober hatte der UN-Klimarat einen Bericht über das Weltklima vorgestellt. Dieser geht von einer weiteren Erwärmung des Klimas mit dramatischen Auswirkungen auf das Wetter, den Meeresspiegel und die Arktis aus.

Es sei wahrscheinlich, dass sich Afrika im Laufe des 21. Jahrhunderts weiter erwärmen werde. In vielen Regionen Asiens und Afrikas werde die Heftigkeit und Häufigkeit von Wetterextremen wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürren deutlich zunehmen, warnte der UN-Klimarat. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.11.2013)

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