Schweizer Banken sollen mehr Eigenkapital halten

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Die Schweizer Finanzministerin will mit einer Quote von sechs bis zehn Prozent die Basel III-Vorschriften verschärfen.

Die Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf erwägt eine deutliche Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften für die Banken des Landes. "Wir müssen uns Gedanken darüber machen, ob wir die Eigenkapitalbasis nicht weiter verstärken müssen", sagte Widmer-Schlumpf der Zeitung "Schweiz am Sonntag". Eine Quote von sechs bis zehn Prozent für die sogenannte Leverage Ratio sei im Gespräch. Diese gibt an, wie viel Eigenkapital Banken im Verhältnis zu ihrer Bilanzsumme und einigen darüber hinausgehenden Positionen vorhalten müssen und entspricht im Bankensektor der Eigenkapitalquote, wie sie üblicherweise in der Realwirtschaft verwendet wird. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht gab 2010 eine Quote von drei Prozent vor, die von 2018 an gelten soll. Je höher der Wert, desto geringer ist also die Verschuldungsquote einer Bank.

Eine Änderung der Eigenkapitalvorschriften würde automatisch dazu führen, dass sich die Banken überlegen müssten, ob sie das Investmentbanking beibehalten oder noch stärker auf die Vermögensverwaltung setzen wollten, ergänzte die Ministerin. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Banken ihre Geschäftsfelder selber bestimmen sollen. Aber sie müssen so organisiert sein, dass nicht zuletzt der Staat haften muss".

>>> DIW Glossar zur Leverage Ratio

(APA/Reuters)

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