Handelsriese Tesco scannt die Gesichter seiner Kunden

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Mit Hilfe von Gesichtsscannern will die britische Handelskette Tesco ihre Werbung personalisieren. Datenschützer sind empört.

Der britische Handelsriese Tesco will an seinen 450 Tankstellen künftig die Kunden scannen, um seine Reklame besser nach Alter und Geschlecht steuern zu können. Das System dazu besteht aus einem Hightech-Flachbildschirm an der Kasse, der die Gesichter der Kunden einscannt und dann passende Werbeangebote macht. Wie die Technologiefirma Amscreen, die das System entwickelte, mitteilte, wird auch die jeweilige Tageszeit beachtet, um beispielsweise am Vormittag einen Energydrink anzubieten. Die Zeit, die der Kunde zum Betrachten der Reklame aufbietet, wird ebenso überprüft wie die von ihm schließlich gekauften Waren.

Gegen Vorwürfe von Datenschützern, Kunden ohne ihre Zustimmung zu überwachen, wehrte sich die Firma. Eine Amscreen-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur AFP, es kämen weder sogenannte Eyeball-Scanner noch andere Identifizierungsmethoden zum Einsatz.

Datenschützer: "Enormes Problem"

Es gehe nur um das Geschlecht und drei verschiedene Altersstufen, versicherte die Sprecherin. Außerdem werde kein Bild gespeichert. Datenschützer reagierten trotzdem empört. So sprach Nick Pickles von Big Brother Watch von einem "enormen Problem".

Amscreen-Chef Simon Sugar erklärte, sein Unternehmen wolle "möglichst viele Supermärkte" mit dem System ausrüsten. Die Flachbildschirme sollten außerdem in Krankenhäusern, Flughäfen, Bahnhöfen oder Banken aufgestellt werden.

(APA/AFP)

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