Die Zinspolitik der US-Notenbank Fed treibt seltsame Blüten: Große Finanzinstitute denken über Gebühren für Sparguthaben nach.
Sparen könnte Bankkunden in den USA künftig noch teurer kommen, warnen große US-Banken laut einem Bericht der "Financial Times" (FT). Der Grund ist die anhaltende Niedrigzinspolitik der US-Notenbank Fed. In den USA wird derzeit darüber spekuliert, wie die Fed ihr milliardenschweres Staatsanleihen-Kaufprogramm zurückfahren kann, ohne die Wirtschaft zu gefährden. Eine Variante sieht vor, die niedrigen Zinsen auf Bankguthaben bei der Fed (0,25 Prozent) weiter zu senken, beziehungsweise Negativzinsen zu verrechnen. Über letztere wird derzeit auch im EZB-Rat heftig diskutiert.
Kommen die Zinssenkung, erwägen die Banken Gebühren für Sparer zu berechnen. Schließlich würden auch Kosten für die Verwaltung der Guthaben anfallen. Nicht nur mit Gebühren drohen die Bank-Manager im Gespräch mit der "FT". Sie weisen auch auf eine weitere Gefahr hin, die die Fed bisher von Negativzinsen abgehalten hat: "Wir werden wohl nicht mehr Kredite an kleine und mittlere Unternehmen zu vergeben haben", sagt ein Bankmanger gegenüber der Zeitung. Es gebe stattdessen die Gefahr, dass die Banken verstärkt in riskante Anlagen investieren, um Renditen zu erzielen.
Sparer haben es nicht leicht
Eine "Strafgebühr" fürs Sparen ist keine neue Idee. Heuer war schon in einem Papier der Weltwährungsfonds IWF, über das die "Presse" berichtete, davon die Rede. Im Papier ist zu lesen, dass in Euroland die Staatsschulden auf einen Schlag auf das Niveau vor der Krise abgesenkt werden können - wenn man alle Guthaben und Vermögen mit einer Zwangsabgabe von zehn Prozent belegt.
(Red.)