Vatikan und Deutschland gehen gegen Geldwäsche vor

Die Vatikanbank versucht ihr Image als Geldwäsche-Bank loszuwerden.
Die Vatikanbank versucht ihr Image als Geldwäsche-Bank loszuwerden.(c) EPA/OSSERVATORE ROMANO
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Die Vatikanbank ist um Image-Verbesserung bemüht. Die zwei Länder unterzeichnen ein Abkommen zum Austausch von Informationen.

Der Vatikan weitet seine Bemühungen zum Kampf gegen Geldwäsche aus und hat nun auch mit Deutschland eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Nach langen Verhandlungen wurde am gestrigen Mittwoch zwischen der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde AIF und der Zentralstelle für Verdachtsmeldungen des deutschen Bundeskriminalamtes (BKA) das Abkommen zum Austausch von Informationen über Geldflüsse abgeschlossen. Dies bestätigte der AIF-Direktor René Brülhart im Gespräch mit der "Presse": "Das Abkommen ist unter Dach und Fach".

Das Memorandum fußt auf einer Standardvereinbarung, die von der globalen Organisation nationaler Finanzaufsichtsbehörden namens Egmont-Gruppe entwickelt wurde.

Bemühungen um Transparenz

Der Vatikan sieht das Abkommen als weiteren Schritt in seinen jüngsten Bemühungen, Transparenz in die Geldflüsse der lange Zeit übel beleumundeten Vatikanbank zu bringen. Zu diesem Zweck hat der Heilige Stuhl auch den renommierten Finanzagenten Brülhart, der zuvor den Staat Liechtenstein auf Finanztransparenz getrimmt hatte, engagiert.

Deutschland ist nicht der erste Staat, mit dem die Vatikanbank den Datenaustausch forciert. Zuvor wurden ähnliche Abkommen mit den USA, Italien, Spanien und drei weiteren europäischen Staaten abgeschlossen. Mit Österreich steht ein solches Abkommen bislang aus.

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