Onlinehandel: Höhere Preise für Ausländer

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Wer in einem anderen EU-Land einkauft, zahlt oft drauf. Je nach Herkunftsland müssen oft unterschiedliche Preise gezahlt werden, obwohl das verboten ist.

Wien. Bei Einkäufen in einem anderen EU-Land werden Kunden oft ungleich behandelt. Das teilten das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) und der Verein für Konsumenteninformation (VKI) gestern mit. Besonders beim Internethandel gibt es häufig Probleme.

Je nach Herkunftsland müssen oft unterschiedliche Preise gezahlt werden, obwohl das verboten ist. EVZ-Jurist Reinhold Schranz verweist dazu auf die EU-Dienstleistungsrichtlinie: Diese verbietet Diskriminierungen aufgrund des Wohnsitzes oder der Staatsangehörigkeit. Immer wieder gebe es aber Beschwerden von Konsumenten, dass sie Waren oder Dienstleistungen im EU-Ausland gar nicht oder nur zu deutlich höheren Preisen erwerben können.

Hohe Dunkelziffer

Das Netzwerk Europäischer Verbraucherzentren hat in den vergangenen drei Jahren 222 Beschwerdefälle gesammelt, Schranz geht aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Denn viele Konsumenten wüssten nicht, dass diese Ungleichbehandlung verboten ist.

Am häufigsten wurden Diskriminierungen wegen des Wohnsitzes gemeldet. Knapp drei Viertel der Fälle betrafen Online-Bestellungen von elektronischen Produkten, Software oder E-Books und Kleidung, gut jeder fünfte Fall den Bereich Tourismus und Freizeit. So wollte eine österreichische Familie für fünf Tage ein Hotel in einem Vergnügungspark bei Paris buchen und stellte fest, dass Österreicher und Deutsche für einen Aufenthalt 1038 Euro zahlen müssen, Italiener 858 Euro, Franzosen und Belgier aber nur 645,84 Euro. Beschweren kann man sich in solchen Fällen beim Europäische Verbraucherzentrum Österreich. (APA)


info@europakonsument.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2013)

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