Wall Street: Bestes Börsenjahr seit '97

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USA NEW YORK STOCK EXCHANGE(c) EPA (ANDREW GOMBERT)
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Am Silvestertag kletterten der Dow Jones und der S&P 500 auf neue Rekordhochs. Die von vielen vorhergesagte Korrektur lässt auf sich warten.

New York. Nun ist es fix: Die Wall Street hat im abgelaufenen Jahr das beste Börsenjahr seit 1997 vorgelegt – zumindest, was die 500 Unternehmen im Aktienindex Standard&Poor's 500 betrifft. Die ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed hatte die New Yorker Aktienkurse auf immer neue Rekordstände klettern lassen. Dass die Fed zuletzt den Geldhahn ein wenig zurückdrehte, änderte daran nur wenig. Dank guter Konjunkturdaten beendete der 30 Werte umfassende Dow Jones sowie der breiter gefasste S&P 500 das Jahr mit neuen Rekordständen.

Angst vor einer Korrektur

Der Dow Jones konnte sich heuer um rund 26,5 Prozent verbessern– das ist das größte Plus seit 1995. Der S&P 500 stieg seit Jahresbeginn um rund 29,6 Prozent, was das beste Börsenjahr seit 1997 darstellt. Die Technologiebörse Nasdaq schoss auf Jahressicht gar um 38 Prozent in die Höhe. Die immer neuen Rekorde lassen zunehmend Stimmen von Kritikern laut werden, die vor einer Korrektur an den Börsen warnen. Vor allem US-amerikanische Aktien gelten– anders als europäische oder Schwellenländertitel – schon als relativ teuer. Am letzten Handelstag das Jahres schien sich aber kaum jemand zu fürchten.

Händler begründeten die Kursgewinne auch mit den unerwartet positiven Konjunkturdaten. So hat sich die Stimmung der US-Verbraucher zum Jahresende noch einmal spürbar verbessert: Das Barometer für die Konsumlaune stieg im Dezember von 72 auf 78,1 Punkte, wie das Conference Board am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 5000 Haushalten mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten nur einen Anstieg auf 76 Zähler erwartet. Zudem waren die Hauspreise im Oktober weiter nach oben geklettert. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hat sich allerdings eingetrübt.

Auch einige Unternehmen warteten am letzten Tag des Jahres mit Neuigkeiten auf. Aktien von Hertz sprangen um mehr als zehn Prozent nach oben. Der Autoverleiher hat nach eigenen Angaben „unübliche“ Geschäfte bei seinen Anteilscheinen bemerkt und Maßnahmen ergriffen, um sich gegen eine Übernahme zu wappnen. Börsianer hoffen allerdings auf eben diesen Übernahmeversuch.

Auch bei Marvell Technology sorgten Übernahmespekulationen für einen kräftigen Kurssprung. Die Titel legten um fast fünf Prozent zu. Hier ist der Interessent allerdings schon bekannt, es handelt sich um den Finanzinvestor KKR. Dieser hält fünf Prozent an dem Chiphersteller. Kreisen zufolge hat sich die Gesellschaft mit Spitzenmanagern von Marvell getroffen und bei der Gelegenheit darauf verwiesen, dass der Konzern unterbewertet sei.

Die Papiere von Hewlett-Packard verloren dagegen leicht, nachdem das Unternehmen eine Ausweitung seines Sparprogramms angekündigt hatte. Der Computerbauer will zusätzlich zu den bereits bekannten 29.000Stellen weitere 5000Arbeitsplätze streichen. HP berichtete von einem „anhaltenden Druck auf den Markt und das Geschäft“.

Leichtes Plus in Europa

Insgesamt fielen die Handelsumsätze am Dienstag aber dünn aus. Die meisten Anleger nutzten den Jahreswechsel für eine Pause. Am Neujahrstag bleiben auch die US-Börsen geschlossen.

Die am Dienstag noch geöffneten europäischen Börsen sind ebenfalls mit leichten Gewinnen aus dem verkürzten Handel gegangen. Der EuroStoxx 50 legte leicht zu, ebenso wie der britische FTSE100 und der französische CAC40. Die Börsen in Deutschland, Italien, Wien und Zürich hatten bereits am Montag den letzten Handelstag des laufenden Jahres absolviert. (Reuters/DPA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2014)

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