Bentley baut SUV für Luxuskunden

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Der britische Autohersteller will mit einem neuen Geländewagen neue Kundenschichten ansprechen. Er soll 2016 auf den Markt kommen.

Bentley - der britische Autoproduzent, der zu Volkswagen gehört, steht so wie Rolls Royce für Luxus auf vier Rädern. Jetzt will das Unternehmen auch jene Kunden gewinnen, die schon einige Modelle in der 'Garage haben, aber noch kein geeignetes und stilvolles Gefährt für den Ausflug zum Polo oder auf die Jacht. Bentley baut deshalb einen neuen Geländewagen.

Das Modell solle im Wesentlichen Kunden gewinnen, "die wir heute nicht ansprechen", sagte Vorstandschef Wolfgang Schreiber auf der Automesse in Detroit. So könne man auf der ganzen Welt Wohlhabende erreichen, die mehrere Autos besäßen und für ein Hobby wie Reiten oder Bootssport ein größeres, stärkeres Fahrzeug bräuchten - beispielsweise für Anhänger. Schreiber denkt dabei auch an Frauen.

Bentley folgt mit dem neuen SUV, der 2016 auf den Markt kommen soll, einem Trend, der sich schon in den letzten Jahren abgezeichnet hat: In so gut wie jeder Konsumgüter-Sparte verkauft sich Luxus sehr gut - so wie Billigprodukte ein Renner sind. Indes bricht der Markt in der Mittelklasse weg. Porsche, Rolls Royce und Ferrari haben kürzlich Rekord-Absatzzahlen für 2013 bekannt gegeben.

Immer mehr Superreiche

"Die Anzahl der superreichen Menschen steigt", sagt auch Schreiber. Außerdem wachse mit neuen Produkten das Segment der Superluxuswagen: Belaufe sich der Markt derzeit auf gut 40.000 Einheiten weltweit, könne er langfristig auf 70.000 bis 80.000 zulegen. Beflügelt vom Erfolg des Geländewagens Cayenne seiner Tochter Porsche lässt sich der VW-Konzern die Entwicklung des Bentley-SUVs fast eine Milliarde Euro kosten.

Auch der italienische Sportwagenbauer Lamborghini, der ebenfalls zum Wolfsburger Autoimperium gehört, tüftelt an einem Geländewagen der Luxusklasse. Die Münchner BMW -Tochter Rolls-Royce denkt ihrerseits ebenfalls seit einiger Zeit über einen eigenen SUV nach; eine Entscheidung ist Firmenangaben zufolge aber noch nicht gefallen.

Der Preis spielt keine Rolle

Eine Designstudie habe schon genügt, um 2000 Vorbestellungen für den Bentley-SUV zu erhalten, sagte Schreiber. Dabei kenne niemand den Preis, und es habe Kritik an dem Entwurf gegeben. Der Preis werde "da beginnen, wo andere heute aufhören", sagte der Bentley-Chef mit Blick auf den Cayenne. Nach dem Geländewagen kann sich Schreiber vorstellen, die Modellpalette erneut zu erweitern. "Wir müssen einfach lernen." In der Industrie und bei den Kunden veränderten sich die Ansprüche ständig. "Das wird nicht stoppen."

Vertriebschef Kevin Rose ist der Überzeugung, dass es genüßgend Kunden gibt, die sich von der Masse abheben wollen und auf der Suche nach Sammlerstücken sind. Deshalb seien auch Fahrzeuge in besonders kleiner Auflage denkbar, deren Preise die Millionengrenze erreichen könnten. 

Für 2014 äußerte sich der Bentley-Chef zuversichtlich: Der Absatzrekord von 2013 sei "nicht nur von einem Markt getrieben". Im vergangenen Jahr hatte die Edelmarke weltweit 10.120 Luxuslimousinen ausgeliefert, was einem Plus von 19 Prozent entspricht. Die meisten Kunden kamen aus Amerika und China. Ob das Wachstum 2014 im selben Tempo weitergehe, werde sich zeigen, sagte Schreiber.

(red)

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