EU beschleunigt Zähmung der Finanzmärkte

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Die EU einigte sich auf strengere Regeln für den Hochfrequenzhandel. Damit sollen Spekulationsexzesse künftig verhindert werden.

Brüssel/Washington. Die Finanzmärkte in der EU unterliegen künftig strengeren Regeln. Die Unterhändler von EU-Parlament, Mitgliedsländern und EU-Kommission einigten sich in der Nacht zum Mittwoch auf striktere Auflagen für den Hochfrequenzhandel und die Rohstoffmärkte. Mit der Überarbeitung der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID, die noch vor den EU-Wahlen vom EU-Parlament abgesegnet werden soll, soll zudem die Anlageberatung transparenter werden.

Die EU zieht damit Konsequenzen aus der Finanzkrise 2008, als nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers die Kapitalmärkte in Schieflage gerieten. Spekulationsexzesse würden künftig verhindert. Die MiFID-Regeln tragen auch dem technologischen Fortschritt Rechnung, da immer mehr Geschäfte in Sekundenbruchteilen getätigt werden. Händler im Hochfrequenzbereich müssen ihre Handelsalgorithmen vorab zur Prüfung vorlegen. Beim Handel mit Rohstoffen gelten künftig Positionslimits, die vor allem starke Schwankungen bei Lebensmittel- und Energiepreisen verhindern sollen.

Briten fürchten um City

Der britische Bankenverband zeigte sich indes besorgt, dass die neuen Regeln Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnten, wenn die Liquidität auf dem Markt begrenzt und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Firmen beschränkt werde. Die britische Regierung befürchtet nämlich Nachteile für ihren Finanzplatz in der Londoner City. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2014)

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