Nestle könnte sich von L'Oreal-Anteilen trennen

L´Oreal chairman und CEO Agon poses for a portrait in Shanghai
L´Oreal chairman und CEO Agon poses for a portrait in Shanghai(c) Reuters (� Carlos Barria / Reuters)
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L'Oreal-Chef Jean-Paul Agon hat die Spekulationen über einen Ausstieg der Schweizer beim französischen Kosmetikkonzern neu angeheizt.

Äußerungen von L'Oreal-Chef Jean-Paul Agon haben die Spekulationen über einen Ausstieg des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestle aus dem französischen Kosmetikkonzern neu angeheizt. L'Oreal verfüge über die finanziellen Mittel, um Nestles knapp 30-prozentige Beteiligung zurückzukaufen, bekräftigte Agon am Donnerstag.

Agon sagte in einem Interview der Zeitung "Le Monde" zudem, dass die von Nestle zurückgekauften Aktien eingezogen werden könnten. Das würde den Gewinn je Aktie nach oben treiben. Das Paket ist rund 22 Mrd. Euro wert.

Möglicher Anteilsverkauf treibt Fantasie

Für das laufende Jahr stellte er ein Wachstum des Konzerns in Aussicht, das um 50 Prozent über dem des Kosmetikmarkts liegen werde. Die Aussagen des L'Oreal-Chefs verhalfen den Aktien zu einem Plus von 3,5 Prozent.

Die Nestle-Titel stiegen in Zürich um 1,4 Prozent und stützten dank ihres hohen Marktgewichts den Swiss Market Index (SMI) maßgeblich. Die Anleger setzen darauf, dass der Konzern das Geld aus einem L'Oreal-Verkauf an die Aktionäre zurückgibt. "Da kommt doch gleich wieder etwas Fantasie auf", sagte ein Börsenhändler in Zürich.

Vorkaufsrecht läuft Ende April aus

Spekulationen, dass sich die Schweizer von ihrer Beteiligung an L'Oreal trennen wollen, gibt es immer wieder. Im April läuft ein gegenseitiges Vorkaufsrecht zwischen Nestle und der Industriellenfamilie Bettencourt aus, die ebenfalls 30 Prozent an L'Oreal hält.

"Da sind alle Optionen offen", hatte Nestle-Chef Paul Bulcke zuletzt im Oktober zum Thema L'Oreal gesagt. Damals hatte er eine Schlankheitskur des Konzerns eingeleitet mit dem Ziel, das Wachstum anzukurbeln.

Im November verkaufte Nestlé den größten Teil der kriselnden Diätsparte Jenny Craig, im Dezember trennte sich der Konzern von seiner Beteiligung am Schweizer Aroma- und Riechstoffhersteller Givaudan.

(APA/sda/Reuters)

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