Neue Steuern: BMW erwartet Rückgang bei Neuwagengeschäft

BMW MOTORENWERK STEYR
BMW MOTORENWERK STEYR APA
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Das Werk in Steyr soll ausgebaut werden. Um der mangelnden Planbarkeit in der Produktion entgegen zu kommen, soll die Arbeitszeit flexibler werden, fordert BMW.

Im Vorjahr waren 59 Prozent aller neu verkauften BMW in Österreich mit Allrad ausgestattet, heuer soll die 60-Prozent-Marke geknackt werden. Wobei durch die Anhebung der NoVA beim Kauf eines Neuwagens und die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer schwächere Motoren nachgefragt werden, erwartet Kurt Egloff, Chef von BMW Austria, ein "Downsizing".

Dem habe man unter anderem mit dem neuen Dreizylinder-Dieselmotor Rechnung getragen. Außerdem werde die Elektromobilität forciert. Bei dem Ende des Vorjahres vorgestellten i3 sei die Nachfrage größer als das Kontingent, das BMW Austria zugeteilt bekommen habe. Das Gleiche treffe auch auf den i8 zu, der Mitte des Jahres nach Österreich kommen soll.

200 neue Arbeitsplätze

Die Bayrischen Motoren Werke sind mit dem Standort Österreich sehr zufrieden. Der Absatz 2013 lief bei BMW weit besser als im Gesamtmarkt, der neue Dreizylinder-Diesel aus dem weltweit größten BMW-Motorenwerk in Steyr (OÖ) habe alle Erwartungen erfüllt und der Ausbau in Steyr gehe weiter. Heuer sollen 200 Arbeitsplätze dazukommen, wobei ein Teil davon von Zeitarbeitsfirmen übernommen werde.

Während die Pkw-Zulassungszahlen über alle Marken hinweg im Vorjahr um fünf Prozent zurückgingen, waren es bei BMW nur 1,9 Prozent - wobei sich der Mini schlechter verkaufte als die Marke BMW. Bei den Motorrädern gab es hingegen ein Plus von 4,7 Prozent. Bei den Marktanteilen legte BMW um 4,3 Prozent zu, der Mini blieb konstant. Bei den Zweirädern gab es ein Plus von 10,1 Prozent. Die Mitarbeiterzahl stieg um 3,6 Prozent auf 2.823, davon sind 98 Lehrlinge.

Arbeitszeit flexibler machen

In Steyr wurden heuer zum vierten Mal in Folge über eine Million Motoren produziert, der Umsatz erreichte 3,4 Mrd. Euro. In Europa erwartet Gerhard Wölfl, Geschäftsführer von BMW Motoren, einen stagnierenden Absatz. Hoffnungsmärkte seien die USA und China, wo der Dieselantrieb immer attraktiver werde.

Es sei aber immer schwieriger, Prognosen zu treffen, mittlerweile seien die Entwicklungen an den Märkten nur mehr für drei Monate planbar. Umso wichtiger sei daher eine Arbeitszeitflexibilisierung mit längeren Durchrechnungszeiträumen für die Überstundenabgeltung.

Wölfel plädierte an Eltern und Jugendliche, nicht nur in den ausgefahrenen Berufsbahnen zu denken, sondern zu erkennen, dass auch die Industrie "sexy und cool" sei und nicht mehr ein Arbeitgeber sei, bei dem man sich "die Finger schmutzig macht". Erfreulich sei, dass dies schon immer mehr junge Frauen erkennen würden

BMW hat nach Eigenangaben in Österreich in den vergangenen 35 Jahren fast 5,5 Mrd. Euro investiert. An Förderungen zurück bekommen habe man für das Motorenwerk in Steyr rund 200 Mio. Euro. Alleine im Vorjahr habe die BMW-Group hierzulande mehr als 350 Mio. Euro investiert. Die BMW-Forschungsquote liege bei 7,1 Prozent, während sie in Österreich über alle Branchen hinweg 2,8 Prozent betrage.

(APA)

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