Chinas starker Export ruft Skepsis hervor

Containers are seen at a port of Shanghai Free Trade Zone
Containers are seen at a port of Shanghai Free Trade Zone(c) REUTERS (ALY SONG)
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Ausfuhren sollen um 10,6 Prozent gegenüber Dezember zugelegt haben .Das Außenhandelsplus im Jänner könnte getürkt sein.

Wien. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft China hat das Jahr mit einem auffällig starken Zuwachs im Außenhandel begonnen. Wie die chinesische Zollbehörde am Mittwoch mitteilte, legten die Ausfuhren um 10,6 Prozent gegenüber Dezember zu. Das ist mehr als fünfmal so viel wie von Experten erwartet. Auch die Importe stiegen um genau zehn Prozent.

Das Ergebnis wird von Experten freilich mit Skepsis betrachtet, weil es durch vorgetäuschte Handelsgeschäfte aufgebläht sein könnte, um Kapitalkontrollen zu umgehen und Geld ins Land zu schleusen.

Skepsis und gute Prognosen

„Wir finden dieses starke Exportwachstum rätselhaft“, sagte der Ökonom Zhang Zhiwei vom Finanzhaus Nomura: „Es ist unklar, ob die Daten die wahre Stärke der Wirtschaft widerspiegeln.“ Das Plus ist umso erstaunlicher, als wegen des heuer auf den Jänner fallenden Neujahrsfestes weniger gearbeitet wurde. In benachbarten Staaten wurden die Ausfuhren genau deshalb gedrückt. Auch die Unternehmensumfragen hatten zuletzt schwächere Geschäfte signalisiert: Gleich vier Einkaufsmanagerindizes für China rutschten im Jänner wegen sinkender Aufträge ab.

Allerdings sagen Ökonomen den chinesischen Unternehmen gute Zeiten voraus, weil der Eurozone nach der Rezession die Rückkehr zum Wachstum zugetraut wird und die Wirtschaft in den USA im Aufschwung ist.

Für die gestiegenen chinesischen Importe sorgten übrigens vor allem Rohstoffe, von denen so viel eingeführt wurde wie nie zuvor. Der Internationale Währungsfonds rechnet für heuer mit einem BIP-Wachstum von 7,5 Prozent. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2014)

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