ADAC-Preis: Jahrelange Manipulationen

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ADACAPA/dpa-Zentralbild/Arno Burgi
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Ein Prüfung hat ergeben, dass die Reihenfolge der platzierten Modelle und die Zahl der abgegebenen Stimmen auch in der Vergangenheit fehlerhaft waren.

Beim ADAC-Preis "Gelber Engel" hat es schon in früheren Jahren umfangreiche Manipulationen bei der Wahl zum Lieblingsauto gegeben. Sowohl die Reihenfolge der platzierten Modelle, als auch die Anzahl der abgegebenen Stimmen seien fehlerhaft gewesen, teilte der Automobilclub am Montag in München mit.

Durch diese bewussten Veränderungen sei bei dem Preis eine größere Markenvielfalt erreicht worden, zitiert der ADAC aus dem Bericht der externen Prüfer von Deloitte.

Fehlerhaft waren demnach die Preisverleihungen in den Jahren 2009 bis 2013. Für frühere Jahre war eine Prüfung laut ADAC nicht mehr möglich, weil dazu nicht mehr ausreichende Daten vorhanden sind.

VW schickt 19 "Engel" zurück

"Die Ergebnisse lassen vermuten, dass einzelne Personen offenbar bereits seit Jahren bei der Preisverleihung die Hersteller und die Öffentlichkeit systematisch getäuscht haben", sagte ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair. Vergangene Woche hatten die Prüfer bereits Manipulationen bei der diesjährigen Wahl bestätigt. Weitere Kategorien des "Gelben Engels" sind noch auf dem Prüfstand.

Eine Reaktion zeigte der Volkswagen-Konzern, der wie angekündigt seine Trophäen aus dem ADAC-Wettbewerb "Gelber Engel" an den Automobilclub zurückgeschickt hat. "Die 19 ersten Plätze sind alle in einem einzigen Paket auf dem Weg", sagte ein Sprecher am Montag in Wolfsburg auf Anfrage. VW protestiert damit gegen Manipulationen bei den einst in der Branche begehrten Auszeichnungen.

(APA/dpa)

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