Neue Regeln für internationale Banken in USA

US-Dollars - US dollars
US-Dollars - US dollars(c) www.BilderBox.com
  • Drucken

Die Fed will internationale Tochterfirmen wie US-Institute behandeln. Die Auslandsbanken müssen in den USA einen eigenständigen Eigenkapitalpolster und flüssige Mittel für Notfälle vorweisen.

Washington. Die US-Notenbank, Federal Reserve, hat am Dienstag neue Kapitalregeln für Auslandsbanken in den USA beschlossen. Im Vergleich zu früheren Entwürfen haben die Institute nun ein Jahr länger Zeit – bis Juli 2016 – für die Umsetzung. Zudem wird die Schwelle für die US-Bilanzsumme von zehn auf 50 Milliarden Dollar angehoben. Nach Angaben der US-Notenbank fallen unter die Vorschrift damit 15 bis 20 ausländische Banken.

Die Fed will mit den neuen Regeln die US-Töchter ausländischer Großbanken künftig genauso behandeln wie die heimischen Geldhäuser. Die Auslandsbanken müssen in den USA einen eigenständigen Eigenkapitalpolster und flüssige Mittel für Notfälle vorweisen. Viele von ihnen müssen dazu erst eine Zwischenholding in den USA gründen, in der ihr Geschäft dort gebündelt ist.

Europa will zurückschlagen

Bisher hatten Aufsichtsbehörden in den USA und Europa ausländische Institute stets auf Konzernebene betrachtet und deren Aufsicht im Wesentlichen den Behörden in ihrem Heimatland überlassen. Doch die Finanzkrise hat den Blick verändert: Die Fed musste den Töchtern ausländischer Banken hunderte Milliarden Dollar an Liquiditätsspritzen verabreichen, um sie am Leben zu erhalten. Umgekehrt hatte etwa die deutsche Einlagensicherung mit Milliarden für die Pleite der Deutschland-Tochter von Lehman Brothers einspringen müssen.

Dennoch steht die US-Politik in der Kritik. Europäische Notenbanker hatten mit einer Retourkutsche gedroht. Dann müssten US-Banken in Europa mit Sondervorschriften überwacht werden. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.