Emissionshandel: Weniger CO2-Zertifikate

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Die Mitgliedstaaten stimmten für eine Reduktion der Zertifikate von Verschmutzungsrechten, um den Preisverfall zu stoppen.

Wien/Brüssel. Der Preisverfall bei Emissionszertifikaten muss gestoppt werden: Darüber herrscht seit gestern EU-weit Einigkeit. Nachdem das EU-Parlament einen entsprechenden Vorschlag der Kommission bereits Anfang Februar gebilligt hatte, stimmten am Montag auch die 28 Mitgliedstaaten für einen befristeten Eingriff in den Emissionshandel.

Der nunmehrige Beschluss erlaubt es der Behörde, Zertifikate von Verschmutzungsrechten für 900 Millionen Tonnen Kohlendioxid zeitweise aus dem Markt zu nehmen. Über dieses sogenannte Backloading sollen die Preise der Verschmutzungsrechte in der bis 2020 laufenden Handelsperiode stabilisiert werden.

Dies wäre für Unternehmen ein weiterer Anreiz, mehr Geld in die umweltfreundliche Produktion zu investieren. Wegen der Wirtschaftskrise benötigten Fabriken und Kraftwerke weit weniger CO2-Rechte, als von den Regierungen zunächst angenommen: Die schwächelnde Konjunktur hatte den Bedarf an solchen Verschmutzungsrechten reduziert. Da die Rechte an der Börse gehandelt werden, ist dort der Preis verfallen. Dies schmälerte zudem die staatlichen Einnahmen durch den Verkauf der Rechte.

Handelssystem seit 2005

Das EU-Emissionshandelssystem wurde vor neun Jahren geschaffen. Dabei wird das allgemeine Emissionslimit langfristig und schrittweise abgesenkt. Die Höchstgrenze soll im Jahr 2020 um 21 Prozent unter dem Grenzwert von 2005 liegen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2014)

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