Viele US-Amerikaner können nichts für die Pension zurücklegen. Das fehlende echte Wirtschaftswachstum wird die Lage noch verschlechtern.
Wirtschaftswachstum in den USA sei nur möglich, wenn sich der Lebensstandard der durchschnittlichen Amerikaner verbessert, sagt Michael Lombardi von der US-Finanzplattform Profit Confidential. Aber Tag für Tag bekomme er bestätigt, dass das Gegenteil der Fall sei. Eine aktuelle Studie vom US-Institut Employee Benefit Research vom März 2014 zum Vertrauen in einen gesicherten Lebensabend bestätige seine Ansicht.
Die Umfrage, bei der Arbeiter und Pensionisten interviewt wurden, zeigt, dass 24 Prozent der Arbeiter in der US-Wirtschaft keinesfalls überzeugt sind, sich ungezwungen in die Pension zurückziehen zu können. Demgegenüber sind nur 18 Prozent zuversichtlich gestimmt, wobei die meisten davon aus einkommensstärkeren Haushalten stammen.
Zahl der Teilzeitbeschäftigten explodiert
58 Prozent der Arbeiter und 44 Prozent der Pensionisten können ihre Schulden nicht abbauen. 36 Prozent der Arbeiter sagen, dass sie weniger als 1000 US-Dollar Sparguthaben hätten. Diese Zahl stieg signifikant im Vergleich zum Vorjahreswert von 28 Prozent. Als Hauptgründe werden die steigenden Lebenskosten und die täglichen Haushaltsausgaben angeführt, die einem Pensionsantritt in die Quere kommen. 53 Prozent der Arbeiter sagen, dass diese Kosten der hauptsächliche Grund dafür sind, warum sie nichts für die Pension zurücklegen können.
Lomardi glaubt, dass sich die Situation für die Arbeiter und Pensionisten gegen Ende dieses Jahrzehnts noch weiter verschlechtern werde. So kämpfen viele Unternehmen weiter mit Wachstumsproblemen. Die einzigen Verbesserungen können die Firmen mit Kosteneinsparungen im Personalbereich erzielen. Die Folge sind weiterer Mitarbeiterabbau und Kürzungen bei den Pensionszusagen. Der große Flugzeugbauer Boeing beispielsweise plant, die Pensionsleistungen für 68.000 Beschäftigte einzufrieren. Weitere Unternehmen haben ähnliches vor.
Viele Teilzeitbeschäftigte
Ein zusätzliches Problem stellt die hohe Zahl der Teilzeitbeschäftigten dar, die in den vergangenen Jahren nahezu explodierte. Zwischen 1956 und 2007 gab es durchschnittlich 3,6 Millionen Menschen in Teilzeit. 2013 waren allein um 113 Prozent mehr in einem solchen Arbeitsverhältnis, nämlich 7,8 Millionen laut Federal Reserve Bank of St. Louis.
>> Artikel von Michael Lombardi in "EFT News"
(red.)