Wenn ein Neubau sogar günstiger oder ähnlich teuer aber schneller fertig wäre, dann müsse man das machen, so der Bundestagsabgeordnete Köppen.
Der Berliner Pannenflughafen ist "nicht mehr zu retten", sagte der CDU-Politiker und Verkehrsexperte Jens Köppen im Gespräch mit der "Bild". Man müsse sich Lage ungeschönt auschauen und wenn Fachleute dann zum Schluss kommen, dass ein Neubau sogar günstiger oder ähnlich teuer aber schneller fertig wäre, dann müsse man das machen.
Erst kürzlich hatte die Zeitung auch von einem Anstieg der Kosten für den neuen Berliner Großflughafen Berlin-Brandenburg International (BER) berichtet. Demnach sollen womöglich die Aufwendungen um weitere zwei Milliarden auf bis zu acht Milliarden Euro anwachsen. Auf diese Summe taxiere inzwischen unter anderem das zuständige Fachreferat im Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg die Aufwendungen, so der Bericht. Ein Sprecher des Flughafens wollte sich damals dazu nicht äußern.
Kein Fortschritt
Köppen moniert in dem Interview, dass er bei den entscheidenden Problemen wie Verkabelung, Entrauchung oder Brandschutzanlage keinen Fortschritt sehe. Der Bundestagsabgeordnete hält alle am Projekt Beteiligten überfordert. Der Aufsichstrat sei die Wurzel des Übels. Für ihn sei die Situation dramatisch." Allein das, was bisher über die Probleme mit der Verkabelung, den überbelegten Kabeltrassen und -schächten, die nebeneinander verlegten Daten- und Kraftstromkabel bekannt ist, lässt das Schlimmste befürchten. Aus meiner Erfahrung heraus sage ich: Das ist so nicht zu retten", sagte der Politker.
So steht auch der offizielle Termin für die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens weiter in den Sternen. Er könne möglicherweise erst 2016 in Betrieb gehen, schrieb Flughafenchef Hartmut Mehdorn in einem Brief an die brandenburgische Landesregierung, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Das sei bei weiteren unvorhergesehenen Ereignissen zu befürchten.
(red.)