Chinas Außenhandel geht im März überraschend zurück

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Bei den Einfuhren verzeichnet China ein Minus von 11,3 Prozent, die Ausfuhren gingen um 6,6 Prozent zurück.

Die chinesischen Exporte und Importe sind im März überraschend gefallen. Die Ausfuhren seien im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 170,1 Mrd. Dollar (123,31 Mrd. Euro) gesunken, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Peking mit. Bei den Einfuhren betrug das Minus 11,3 Prozent auf 162,4 Mrd. Dollar. Experten hatten bei beiden Werten mit einem Anstieg gerechnet.

Der Überschuss in der Handelsbilanz belief sich auf 7,7 Mrd. Dollar. Im Februar war sie erstmals seit elf Monaten ins Minus gerutscht.

Kein Konjunkturprogramm

Unterdessen hat Chinas Ministerpräsident Li Keqiang vorübergehenden Konjunkturprogrammen zur Ankurbelung der schwächelnden chinesischen Wirtschaft eine klare Absage erteilt. In einer Rede auf dem asiatischen Wirtschaftsforum in Boao auf der südchinesischen Tropeninsel Hainan sagte der Premier am Donnerstag: "Wir werden nicht Zuflucht in kurzfristigen Stimulusmaßnahmen suchen." Trotz des langsameren Wachstums der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde strebe seine Regierung vor allem nachhaltige, strukturelle Reformen an.

Angesichts schwacher Konjunkturdaten in China relativierte der Regierungschef das selbst gesteckte Wachstumsziel von "rund 7,5 Prozent" in diesem Jahr. Ob es "etwas mehr oder weniger" werde, sei nicht entscheidend, solange genug Arbeitsplätze geschaffen würden, sagte der Premier. Das tatsächliche Wachstum könne sich in einem gewissen Rahmen um 7,5 Prozent bewegen. 2013 waren das zweite Jahr in Folge 7,7 Prozent erreicht worden, so wenig wie seit den 90er Jahren nicht mehr. In diesem Jahr rechnen Experten nur noch mit weniger als 7,5 Prozent.

Li Keqiang räumte ein, dass es spürbare Abwärtstrends gebe. Die Schwierigkeiten dürften nicht unterschätzt werden. China leide als größte Handelsnation auch unter den Auswirkungen einer komplizierten globalen Wirtschaftslage. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass sein Land das Wachstum "in einem angemessenen Rahmen halten kann". Er plane "gezielte und differenzierte Maßnahmen". Es gebe es eine "neue Runde von Reformen", mit der auch der Dienstleistungsbereich und die Kapitalmärkte weiter geöffnet würden.

(APA/dpa)

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