Der Gründer des Autozulieferers war im Vorjahr bei Magna nur als Berater tätig - und kassierte dennoch ein Vielfaches des Konzernchefs.
2013 war ein ereignisreiches Jahr von den 81-jährigen Milliardär Frank Stronach. Wahlkämpfend zog er duch Österreich und anschließen mit seinem "Team" in den Nationalrat ein. Und nebenbei hatte er offenbar auch noch genug Zeit, den von ihm gegründeten austrokanadischen Autozulieferer Magna zu beraten - für ein stattliches Honorar in der Höhe von 52 Millionen US-Dollar. Das sind umgerechnet rund 38 Millionen Euro. Stronach kassierte damit ein Vielfaches des amtierende Magna-Konzernchef Don Walker, der "nur" auf 19 Millionen Dollar kam. Stronach habe sich mit dem Beraterhonorar seinen Abgang vergoldet, berichten das das "profil" und kanadische Medien. Dabei waren Stronach und Magna im Vorjahr stets sehr darum bemüht, sich voneinander zu distanzieren .
Stronach zog sich 2010 aus dem Vorstand und 2012 aus dem Aufsichtsrat zurück. 2013 war er nur noch Berater.
Das US-Magazin Forbes listet für 2014 weltweit 1645 Milliardäre auf. Erstmals finden sich in diesem erlesenen Kreis auch elf Österreicher. Gemeinsam besitzen sie 33,7 Milliarden Dollar, knapp die Hälfte des Vermögens von Microsoft-Gründer Bill Gates. Der reichste Österreicher bleibt Dietrich Mateschitz mit 9,2 Milliarden Dollar auf Platz 136. EPA Er ist erstmals im Forbes-Ranking: Hubert Palfinger, der langjährige Chef des Salzburger Kranherstellers Palfinger besitzt mit seiner Familie ein Vermögen von 1,05 Milliarden Dollar. Heute führt sein Sohn Hubert das börsenotierte Unternehmen, das 2013 einen Umsatz von 980 Millionen Euro erzielte. APA 1969 verkaufte Herbert Turnauer das Chemieunternehmen Stollack und investierte den Erlös in Ausbau der parallel gegründeten Isovolta und den Erwerb der Mehrheit an der Teich AG. Seine in Jahrzehnten aufgebaute Constantia Firmengruppe existiert längst nicht mehr als Konzern. Sein Sohn und Erbe Max Turnauer hatte nie sonderliches Interesse am Firmenimperium gezeigt, sondern fühlte sich als Botschafter der Malteser in Liechtenstein wohler. Dennoch hält er heute Rang 1442 im Forbes-Ranking mit 1,15 Milliarden Dollar. Das Vermögen von Gernot Langes-Swarowski und der Familie des Tiroler Kristallerzeugers wird von Forbes mit 1,3 Milliarden Dollar beziffert. Im Ranking bedeutet das Rang 1284. Seit 2002 führt sein Sohn Markus das Unternehmen. (c) APA (ROLAND SCHLAGER) Genau wie Langes-Swarowski kommt Frank Stronach auf ein Vermögen von 1,3 Milliarden Dollar. Der gelernte Werkzeugmacher investierte einen Teil seines Vermögens aus der Automobilindustrie, das gegenüber 2012 um 100 Millionen angewachsen ist, in den gescheiterten Aufbau der Partei "Team Stronach". Auch die Fußballer der Wiener Austria profitierten jahrelang vom Mäzenatentum des Austro-Kandiers. Die Presse Der gebürtige Vorarlberger und Mitbegründer des französischen Kosmetikkonzerns L'Occitane Reinold Geiger hält ebenfalls bei einem Vermögen von 1,3 Milliarden Dollar. Die Kosmetikprodukte zeichnen sich durch eine traditionelle ökologisch nachhaltige Produktionsweise aus und werden in über 1500 Filialen in 85 Ländern vertrieben. (c) REUTERS (� Bobby Yip / Reuters) Andritz-Chef Wolfgang Leitner ist mit 1,9 Milliarden Dollar in den Top 1000 vertreten, obwohl sein Vermögen gegenüber dem Vorjahr um 100 Millionen schrumpfte. Seit 20 Jahren führt der Steirer das börsenotierte Anlagenbauunternehmen, an dem er 26 Prozent der Anteile hält. APA/GEORG HOCHMUTH Der gebürtiger Linzer Helmut Sohmen konnte sein Vermögen, das von Forbes auf 2,6 Milliarden Dollar taxiert wird, gegenüber dem Vorjahr verdoppeln. Reeder Sohmen, der seit 1986 der World-Wide Shipping Group seines Schwiegervaters als Chairman und Präsident vorsteht und in Hongkong residiert, konnte sein Ranking um fast 300 Ränge verbessern. Zu seinem Konzern gehören 140 Tankschiffe und mehr als 4500 Mitarbeiter. APA Kaufhaus-Erbin Heidi Horten nimmt in der Liste der reichsten Österreicher Platz vier ein. Die in Kärnten lebende Horten hält ihr Vermögen konstant bei 3,2 Milliarden Dollar. Sie ist Eignerin der Carinthia VII, einer der größten Privatyachten der Welt, und Ehrenpräsidentin des Klagenfurter Eishockeyclubs KAC. (c) imago stock&people (imago stock&people) Wenige Plätze hat der 95-jährige Billa-Gründer Karl Wlaschek mit einem Vermögen von 4,8 Milliarden Dollar eingebüßt. Den Großteil seines Vermögens hat Wlaschek in Immobilien investiert. Ihm gehören acht Palais in der Wiener Innenstadt, aber auch die Bürotürme Andromeda-Tower und Ares Tower, das Gebäude der Wiener Börse sowie zahlreiche Innenstadthäuser. (c) AP (Ronald Zak) Mit einem Vermögen von 7,2 Milliarden Dollar steht Novomatic-Gründer Johann Graf im Forbes-Ranking. Das sind immerhin um 1,8 Milliarden mehr als noch im Jahr zuvor. Im Vorjahr war er ebenfalls zweitreichster Österreicher hinter ... (c) Novomatic ... Dietrich Mateschitz.Der Gründer von Red Bull konnte wieder deutlich zulegen. Sein Vermögen wird nach 7,1 Milliarden Dollar dieses Jahr mit 9,2 Milliarden eingeschätzt. Mateschitz leistet sich unter anderem einen Formel-1-Rennstall, einen TV-Sender und sponsert mehrere Sportvereine in großem Stil. >> Mehr: Die zehn reichsten Menschen der Welt (c) AP (Daniel Maurer) Die superreichen Österreicher Proteste in Kanada Stronach hat in seiner Wahlheimat eine heftige Debatte über Managergehälter losgetreten: Gewerkschafter und Mitglieder der Occupy-Bewegung fordern eine Deckelung. Magna versuchte unterdessen gegenzusteuern: "Die Kompensationszahlungen werden nicht erneuert oder verlängert", betonte der Autozulieferer.
Neben einer Abfertigung in Höhe von 900 Millionen Dollar ließ sich Stronach nach seinem Rückzug von Magna jährlich ein Honorar in Millionenhöhe auszahlen. Für 2013 standen ihm laut der Nachrichtenagentur Reuters 2,25 Prozent des Magna-Vorsteuergewinns zu. 2014 sind es zum Abschluss noch einmal zwei Prozent. 2012 strich Stronach bereits 47 Millionen Dollar ein und im Jahr davor 38 Millionen.
125.000 Mitarbeiter weltweit Magna International zählt mit über 125.000 Mitarbeitern und 312 Werken in 29 Ländern zu den weltweit größten Autozuliefern. In Österreich arbeiten laut Homepage 13.500 Menschen bei Magna. Stronach gründete das Unternehmen im Jahr 1957 in Kanada.
>>> Bericht im "profil"
"Künftige Historiker werden feststellen, dass der Stronach dem Land am meisten gedient hat" Ohne den Historikern vorgreifen zu wollen: Zitate, die den Österreichern noch lange im Gedächtnis bleiben werden, hat der Milliardär in seiner kurzen Polit-Karriere reichlich geliefert. Eine kleine Auswahl. (c) APA Besonders gerne stritt Stronach mit Journalisten: "Ihr seid's immer so negativ" - Stronachs Standard-Antwort auf kritische Fragen."Sie wollen streiten mit mir?" - zu ZiB-Moderatorin Lou Lorenz (c) ORF „Von der Wirtschaft verstehst Du nichts. (..) Du musst einmal wirtschaftlich so die Frage stellen.“ - zu ZiB-Moderator Armin Wolf „Ihr habt auch noch nie Löhne bezahlt. Ihr stellt so dumme Fragen.“ - zu den Puls4-Moderatoren Peter Rabl und Thomas Mohr. (c) APA "Was die wollen, ist egal."Von seinem Kärntner Team hielt Stronach auch nicht allzu viel. (c) APA "Der hat keine Hoden." Stronach über Josef Bucher. (c) APA "Es hat gezwickt und gezwackt." Stronach erklärt, wieso er sich bei der ORF-"Wahlfahrt" nicht angeschnallt hat. (c) APA "Ich sag' eigentlich zu allen Du, nur zu alten Frauen sag' ich Sie." (c) APA "Für Berufskiller soll es eine Todesstrafe geben. Ein geplanter Berufsmord... Todesstrafe. Geplant. Mafia-type, Berufsmord. Geplanter Berufsmord, ja.“ (c) APA "Ich persönlich habe gegen niemanden etwas außer gegen Erwin Pröll." (c) APA "Der Staat kann dir nichts geben, was er dir vorher nicht weggenommen hat." Stronach über Verteilungsgerechtigkeit. (c) APA "Jedes Land kann seinen eigenen Euro haben, dann kann man aufwerten oder abwerten. Das wird dann automatisch im Computer umgewechselt (...) Es gibt eine automatische Wechselstubn." (c) APA "Ich habe mich kaum verändert, seit ich 20 bin. Natürlich bin ich weiser." (c) APA "Der Frank hat viel zu einer besseren Gesellschaft beigetragen." Stronachs Wunsch-Grabsteininschrift. (c) APA Stronachs skurrilste Sager (APA/Red.)
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