Wird Siegel "Made in Austria" bald zur Pflicht?

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Das EU-Parlament stimmte für eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung. Nur Lebensmittel sollen von der Regelung ausgenommen werden.

Das EU-Parlament will die Herkunftsbezeichnung "Made in..." zur Pflicht machen. Die Abgeordneten stimmten am Dienstag in Straßburg mit großer Mehrheit für diesen Entwurf. Dadurch soll das bisherige freiwillige System ersetzt werden. Die Pflicht soll für alle Verbraucherprodukte außer Lebensmittel gelten. Eine Einigung ist wegen der Opposition zahlreicher Länder, angeführt von Deutschland, aber noch lange nicht in Sicht. Die Pläne benötigen auch die Zustimmung der EU-Staaten.

Die deutsche Industrie sieht das Markenzeichen "Made in Germany" schon seit längerem in Gefahr. Sie fürchtet, dass es bald nicht mehr für Produkte gelten dürfte, die hauptsächlich im Ausland hergestellt wurden.

"Made in ..." sollte einst Billigwaren brandmarken

Übrigens: Das Siegel „Made in Germany" gibt es schon seit fast 130 Jahren. Heute steht es für Qualität. Doch im Jahr 1887 hatte es einen anderen Zweck: Das britische Parlament beschloss damals, dass alle (Billig-)Importwaren, bei denen Verwechslungsgefahr mit britischen Produkten bestehe, künftig mit dem Hinweis "Made in ..." zu versehen sind. Die Empörung im Deutschen Reich war groß.

>> Mehr: "Made in Germany": Britische Erfindung als Eigentor

(APA/Red.)

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