Haftstrafe für pfälzischen Ex-Finanzminister

N�rburgring Prozess Rheinland Pfalz Der ehemalige rheinland pfaelzische Finanzminister Ingolf Deube
N�rburgring Prozess Rheinland Pfalz Der ehemalige rheinland pfaelzische Finanzminister Ingolf Deube(c) imago/Sascha Ditscher (imago stock&people)
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Kurt Beck-Vertrauter Ingolf Deubel, früher SPD-Finanzminister von Rheinland-Pfalz, wegen Untreue verurteilt.

Berlin. Der „Herr Professor Doktor“ dozierte zum Prozessauftakt vor eineinhalb Jahren vier Tage lang über seine Unschuld, erklärte die Anklage für „verleumderisch“ und „infam“ und empörte sich über „niveaulose Schmierenstücke“ der Medien. Es half ihm nichts: Am Mittwoch wurde Ingolf Deubel, früher SPD-Finanzminister von Rheinland-Pfalz, wegen Untreue zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die fünf mit angeklagten Manager kamen mit Bewährungsstrafen davon.

Politisch stolperte Deubel schon 2009 über das schwer überdimensionierte Freizeitzentrum am Nürburgring. Das unrentable Projekt mit Achterbahn, Hotel und Vergnügungsmeile neben der Formel-1-Strecke ging 2012 pleite. Der Schaden für die Steuerzahler: um die 400 Mio. Euro.

Als Vertrauter von Kurt Beck sollte Deubel für das Lieblingsprojekt des damaligen SPD-Ministerpräsidenten private Investoren auftreiben. Dabei ließ sich der Aufsichtsratsvorsitzende und (laut Anklage) „faktische Geschäftsführer“ der Nürburgring GmbH mit windigen Finanzvermittlern ein und zahlte üppige Provisionen, obwohl Leistungen ausblieben.

Schließlich jubelte ihm ein Schweizer Hochstapler einen ungedeckten Scheck der US-Firma Miracle Asset Management über 67 Mio. Euro unter, angeblich Geld vom Dupont-Erben (Beck schwärmte: „Ganz großer Milliardärsadel“). Um ein Haar wären für diesen Nichtdeal auch noch vier Mio. Euro Provision geflossen. (gau)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.04.2014)

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