Airbags von Conti seien fehlerhaft, so eine Klage. Laut dem Anwalt Adam Levitt wisse Conti seit 2005 von dem Fehler.
New York. Die Krise beim Detroiter Autobauer General Motors (GM) könnte sich auf den deutschen Zulieferer Conti ausweiten. In einer in Kalifornien eingereichten Klage wird einer Conti-Tochter vorgeworfen, von ihr für GM produzierte Airbags hätten nicht funktioniert. GM ließ in den vergangenen Monaten 2,6 Millionen Autos wegen Zündschlossdefekten zurückrufen. Kommt der Fahrer am Zündschalter an, schaltet sich unter Umständen der Motor ab, und auch der Bremskraftverstärker und die Airbags fallen aus. Der Fehler wird für 13 tödliche Unfälle verantwortlich gemacht.
Den Klägern zufolge stellte Conti Airbagsysteme für die betroffenen Fahrzeuge her – unter anderem Sensoren, die bestimmen sollen, ob und wann ein Airbag aufgeblasen wird. Das System von Continental sei fehlerhaft, weil es sich ausschalte, wenn der Zündschlüssel in eine andere Position gebracht werde, so die Klage. Laut dem Anwalt Adam Levitt wisse Conti seit 2005 von dem Fehler. Der Konzern habe weder die Airbags überarbeitet noch eine Warnung ausgegeben.
Continental war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. Zuletzt hatte eine Sprecherin gesagt, es sei in der Branche weltweit üblich, dass Airbags bei ausgeschalteter Zündung nicht ausgelöst werden. Auch andere Zulieferer wurden in der Causa GM geklagt, etwa der Zündschlosshersteller Delphi. GM erklärte wiederholt, die wegen der Zündschlossprobleme zurückgerufenen Autos könnten weiter sicher gefahren werden, solange sich allein der Zündschlüssel am Schlüsselbund befinde. Es sei aber nicht geprüft worden, ob eine Berührung des Zündschlüssels mit den Knien den Motor abwürgen könnte, räumte ein Sprecher ein. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2014)