Valeant will Botox-Hersteller Allergan Dollar übernehmen

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BotoxAPA/ROLAND SCHLAGER
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Der kanadische Pharmakonzern Valeant will für Allergan etwa 47 Milliarden Dollar bieten.

Der kanadische Pharmakonzern Valeant will den US-Botox-Hersteller Allergan für 47 Mrd. Dollar (34 Mrd. Euro) übernehmen. Valeant habe sich dazu mit Allergan-Großinvestor Bill Ackman zusammengetan, teilte Valeant am Dienstag mit. Der US-Konzern Allergan erklärte, das Angebot eingehend prüfen und dann eine Entscheidung im besten Interesse der Aktionäre treffen zu wollen.

Mit Valeant und Allergan würden sich zwei mittelgroße Unternehmen zusammenschließen, die beide in der Haut- und Augenmedizin aktiv sind. Allergan ist vor allem für seinen Faltenglätter Botox bekannt. Ackman gehört der Fonds Pershing Square Capital Management, der mit 9,7 Prozent größter Aktionär von Allergan ist.

"Der Vorschlag stellt eine unschlagbare Gelegenheit dar, um mehr Wert für Allergan- und Valeant-Aktionäre zu schaffen", warb Valeant-Chef Michael Pearson für sein Vorhaben. Durch die Fusion entstehe ein führendes Unternehmen in der Augenheilkunde, der Haut-, Schönheits- und Zahnmedizin. Auch eine gute Position in den Schwellenländern nannte Pearson als Argument

Angebot könnte nachgebessert werden

Valeant will den Allergan-Aktionären 48,30 Dollar in bar plus 0,83 Valeant-Aktien je Allergan-Papier bieten. Insgesamt bietet Valeant damit 152,88 Dollar je Anteilsschein. Das Angebot enthält einen Aufschlag von 31 Prozent auf den Allergan-Kurs vom 10. April, dem Tag bevor Pershing Square Capital die Anteilsschwelle von fünf Prozent übertraf. An der Börse wird bereits auf eine Nachbesserung spekuliert: Die Allergan-Aktie schloss in New York gut 15 Prozent höher bei 163,65 Dollar. Valeant stiegen in New York um sieben Prozent auf 135,41 Dollar.

Valeant mit Sitz in Laval in Quebec ist seit längerem auf Einkaufstour. Erst 2013 hatten die Kanadier den Kontaktlinsen-Hersteller Bausch & Lomb erworben. Zu den bekanntesten Arzneien von Valeant zählen das Antidepressivum Wellbutrin und das rezeptfreie Erkältungsmittel Cold-FX. Valeant bevorzugt Übernahmeziele, bei denen hohe Einsparungen möglich sind. Valeant-Chef Pearson rechnet im Zuge der Übernahme von Allergan mit 2,7 Mrd. Dollar jährlich. Valeant erwirtschaftete 2013 rund 5,8 Mrd. Dollar und ist damit etwas kleiner als Allergan, der zuletzt 6,3 Mrd. Dollar umsetzte.

In der Pharmabranche stehen aktuell größere Zukäufe wieder stärker auf der Agenda. Am Wochenende berichtete die "Sunday Times", Pfizer sei mit einem 100 Mrd. Dollar schweren Übernahmeangebot an die britische AstraZeneca herangetreten. Der Schweizer Konzern Novartis kündigte an, vom britischen Rivalen GlaxoSmithKline für 14,5 Mrd. Dollar das Geschäft mit Krebsmedikamenten zu übernehmen. Im Gegenzug geht das Impfstoffgeschäft für 7,1 Mrd. Dollar plus Lizenzgebühren an die Briten. Beide wollen zudem ein Gemeinschaftsunternehmen für nicht rezeptpflichtige Medikamente gründen. Sein Tiermedizin-Geschäft verkauft Novartis für rund 5,4 Mrd. Dollar an den US-Rivalen Eli Lilly.

(APA/Reuters)

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