Defizite gingen 2013 in der EU zurück

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Während in der EU die Budgetdefizite kleiner werden, steigen die Schulden weiter an.

Die Defizite in den EU-Staaten sind nach jüngsten Daten des EU-Statistikamtes Eurostat 2013 gesunken, die staatliche Gesamtverschuldung steigt indes weiter. Wie die EU-Statistiker am Mittwoch mitteilten, verringerte sich das öffentliche Defizit im Euroraum auf 3,0 Prozent gegenüber 3,7 Prozent im Jahr 2012. Österreich vermeldete 2013 eine Neuverschuldung von 1,5 Prozent des BIP.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg der Schuldenstand in der Währungsunion von 90,7 Prozent im Jahr 2012 auf 92,6 Prozent im Jahr 2013. In Österreich erhöhte sich die Gesamtverschuldung im selben Zeitraum geringfügig von 74,4 Prozent auf 74,5 Prozent. Davon entfielen laut Eurostat in Österreich im Jahr 2013 2,2 Prozent des BIP - oder 6,863 Mrd. Euro - auf zwischenstaatliche Kredite im Rahmen der Finanzkrise. Diese Kredite betreffen hauptsächlich die Euro-Krisenländer Griechenland, Irland und Portugal.

Der Anstieg des Schuldenstandes in Österreich für die Jahre 2010 bis 2012 sei hauptsächlich auf die Einbeziehung von Verbindlichkeiten zurückzuführen, die vor der Prüfung des Rechnungshofes im Jahr 2013 nicht in den öffentlichen Finanzen des Landes Salzburgs verbucht waren, erklärte Eurostat. 2010 verzeichnete Österreich eine Gesamtverschuldung von 72,5 Prozent des BIP, 2011 von 73,1 Prozent des BIP. Im selben Zeitraum erhöhte sich auch der Anteil der Hilfskredite für die Euro-Krisenländer an der Verschuldung: Er betrug 2010 in Österreich 0,2 Prozent, 2011 0,7 Prozent und 2012 1,9 Prozent.

Defizit durchschnittlich 3,3 Prozent

In der gesamten EU ging das durchschnittliche Defizit 2013 auf 3,3 Prozent zurück, gegenüber 3,9 Prozent in 2012. Der Schuldenstand stieg in der EU im selben Zeitraum von 85,2 Prozent auf 87,1 Prozent.

Zehn EU--Staaten überschritten 2013 die Maastricht-Defizitgrenze von 3,0 Prozent. Am höchsten war die Neuverschuldung in Slowenien (14,7 Prozent), gefolgt von Griechenland (12,7 Prozent), Irland (7,2 Prozent), Spanien (7,1 Prozent), Großbritannien (5,8 Prozent), Zypern (5,4 Prozent), Kroatien und Portugal (jeweils 4,9 Prozent), Frankreich und Polen (jeweils 4,3 Prozent).

Als einziges EU-Land verzeichnete Luxemburg 2013 einen öffentlichen Überschuss mit +0,1 Prozent. Deutschland erreichte ein Nulldefizit. Dahinter rangieren mit der niedrigsten Neuverschuldung Estland (0,2 Prozent), Dänemark (0,8 Prozent), Lettland (1,0 Prozent) und Schweden (1,1 Prozent).

16 EU-Staaten überschritten 2013 die Maastricht-Verschuldungsgrenze von 60 Prozent des BIP, darunter auch Österreich. Am höchsten war die staatliche Gesamtverschuldung in Griechenland (175,1 Prozent), Italien (132,6 Prozent), Portugal (129,0 Prozent), Irland (123,7 Prozent), Zypern (111,7 Prozent) und Belgien (101,5 Prozent).

Eurostat zog im Zuge der Berechnung einen Vorbehalt zu den von Österreich gemeldete Daten zurück. Diesen Vorbehalt hatte Eurostat aufgrund von Unsicherheiten zu den Auswirkungen des Rechnungshofberichtes über das Land Salzburg geäußert. Nach Untersuchungen der österreichischen Statistikbehörden seien die notwendigen Revisionen der Daten durchgeführt worden.

(Grafik 0502-14, Format 88 x 90/170 mm)

(APA)

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