Tourismus: Kreuzfahrtgeschäft boomt bei TUI

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Tourismus, TUI(c) APA/EPA/ADAM WARZAWA (ADAM WARZAWA)
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Europas größter Reisekonzern, TUI, reduzierte im zweiten Quartal den Verlust auf 122 Millionen Euro.

Frankfurt. Europas größter Reisekonzern, TUI, geht nach einem Jahr des Sparens wieder auf Expansionskurs. Derzeit werde der Kauf von neuen Kreuzfahrtschiffen sowie der Ausbau einiger Ferienklubs und Hotels durchgespielt, sagte TUI-Chef Fritz Joussen am Freitag. „Wir reden nach Kosteneinsparungen zum ersten Mal über Wachstum.“ Ein Wachstumsfeld ist das Kreuzfahrtgeschäft TUI Cruises, das derzeit stark auf Deutschland ausgerichtet ist. Hier sei ein Sprung in andere Märkte wie etwa Großbritannien möglich, sagte Joussen.

Derzeit schickt TUI in dem gemeinsam mit dem US-Anbieter Royal Caribbean Cruises betriebenen Geschäft zwei Schiffe über die Weltmeere, zwei weitere laufen bald vom Stapel.

Insgesamt sei die Nachfrage nach Kreuzfahrten in Europa noch geringer als in Amerika, sagte der Firmenchef. Weltweit wird der Markt TUI zufolge bis 2018 um bis zu zehn Prozent pro Jahr wachsen. Der Boom ruft neue Investoren auf den Plan: So baut der britische Unternehmer und Milliardär Richard Branson unter der Marke Virgin für 1,7 Mrd. Dollar (1,2 Mrd. Euro) seine eigene Kreuzfahrtreederei auf.

Umbau des Hotelgeschäfts

Gleichzeitig geht TUI den Umbau des Hotelgeschäfts an. Im Fokus stehen dabei die RIU-Kette und die hochpreisigen Robinson-Klubs. Deren Zahl solle langfristig auf 40 nahezu verdoppelt werden, sagte Joussen. Vorbild für die neuen Klubs sei die Ferienanlage der Kette auf den Malediven, die Gäste aus aller Welt anziehe und damit eine gute Auslastung erziele. Allein mit Deutschen lassen sich die Kapazitäten nicht füllen.

Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal halbierte TUI dank der Erfolge des Sparkurses den Fehlbetrag (nach Minderheiten) auf 122 Mio. Euro nach 250 Mio. Euro Verlust im Vorjahreszeitraum. Geholfen habe dabei die Senkung der Kosten in der Konzernzentrale um ein Drittel. In dem Dreimonatszeitraum von Jänner bis Ende März schreiben Tourismusunternehmen wie TUI oder Rivale Thomas Cook üblicherweise rote Zahlen – Geld wird erst mit Badeurlauben im Sommer verdient. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 3,2 Mrd. Euro. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2014)

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