Steuerhinterziehung: Credit Suisse büßt heftig

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Eine Einigung im jahrelangen Steuerstreit mit den USA ist offiziell. Mehr als 2,5 Mrd. Dollar (1,9 Mrd. Euro) muss die Credit Suisse auf den Tisch legen.

Zürich/Washington. Mit der höchsten Geldstrafe in der Schweizer Bankengeschichte legt die Credit Suisse den jahrelangen Steuerstreit mit den USA offiziell bei. Mehr als 2,5 Mrd. Dollar (1,9 Mrd. Euro) muss die zweitgrößte Bank des Landes nach der Einigung mit den US-Behörden auf den Tisch legen. Das Geldhaus bekennt sich der Beihilfe zur Steuerhinterziehung amerikanischer Kunden schuldig, was Experten zufolge Schadenersatzklagen auslösen könnte. Ein Strafverfahren in den USA wird es nicht geben. Die wichtige Lizenz in New York kann Credit Suisse behalten. Die Geldstrafe wird den Gewinn des zweiten Quartals mit rund 1,6 Mrd. Franken belasten.

Nun richtet sich der Fokus auf andere Schweizer Banken, die im Visier der US-Ermittler sind. So müssen sich Julius Bär und die Kantonalbanken von Zürich und Basel wohl ebenfalls auf hohe Strafen gefasst machen.

„Die USA statuieren ein Exempel“, sagte Andreas Brun, Analyst der Zürcher Kantonalbank. Investoren reagierten erleichtert, dass die Strafen nicht drakonischer ausgefallen sind. Die Aktie der Credit Suisse stieg um zwei Prozent.
Experten haben aber Zweifel, ob die Einigung die Kunden tatsächlich kalt lassen wird. „Ich wäre nicht überrascht, wenn der eine oder andere Geschäftskunde nicht mehr mit einer Bank zusammen arbeiten will, die sich schuldig bekannt hat“, erklärte Peter V. Kunz, Rechtsprofessor an der Universität Bern. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2014)

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