US-Notenbank plant das Ende der Niedrigzins-Ära

The conference table of the Federal Reserve Board of Governor is seen empty at Federal Reserve Board headquarters before new Chairwoman Janet Yellen took the oath of office in the conference room at the Federal Reserve Board in Washington
The conference table of the Federal Reserve Board of Governor is seen empty at Federal Reserve Board headquarters before new Chairwoman Janet Yellen took the oath of office in the conference room at the Federal Reserve Board in Washington(c) REUTERS (� Jim Bourg / Reuters)
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Experten erwarten, dass die Fed in der zweiten Jahreshälfte 2015 mit der Erhöhung des rekordniedrigen Leitzinses beginnen wird.

In der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) haben die langfristigen Planungen für eine Normalisierung der extrem laxen Geldpolitik begonnen. In dem für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschuss (FOMC) wurde bereits über den Einsatz möglicher Instrumente diskutiert, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der FOMC-Sitzung vom April hervorgeht.

Dies sei allerdings nur im Rahmen einer "umsichtigen Planung" geschehen, ohne dass damit eine bevorstehende Zinswende signalisiert werden solle. Von Reuters befragte Experten erwarten im Mittel, dass die Fed erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 mit der Erhöhung des rekordniedrigen Leitzinses von 0 bis 0,25 Prozent beginnen wird.

Diskussion über Kommunikation

Die Notenbank Fed debattiert jedoch bereits, wie sie ihre Strategie der Öffentlichkeit vermitteln soll. Wie aus den Protokollen hervorgeht, sind einige Teilnehmer für eine klarere Kommunikation. Die nun begonnene Debatte über die Ausstiegsstrategie soll dazu dienen, frühzeitig Klarheit zu schaffen. Die Fed will damit dafür sorgen, dass ihre Pläne bereits "weit eher kommuniziert werden können, bevor die ersten Schritte in der Normalisierung der Geldpolitik anstehen". Nach den Worten von Fed-Notenbanker Narayana Kocherlakota ist die Fed aber noch nicht so weit, ihre Strategie "auf der nächsten Sitzung" offenzulegen.

Das derzeitige monatliche Ankaufvolumen von 45 Mrd. Dollar (32,9 Mrd. Euro) soll im Laufe des Jahres auf null sinken. Der Chef der Notenbank von New York, William Dudley, möchte auch nach einer Zinserhöhung an der gängigen Praxis festhalten, Einnahmen aus auslaufenden Papieren im Bestand der Fed zum Ankauf von neuen Wertpapieren zu nutzen. Zugleich ist der einflussreiche Notenbanker dafür, bei der anstehenden Erhöhung der Zinsen langsam vorzugehen.

Alles deute auf eine Beschleunigung des Wachstums und einen langsamen Anstieg der Inflation in Richtung der Fed-Zielmarke von zwei Prozent hin. Ein schneller Anstieg des Preisauftriebs sei unwahrscheinlich. Kurz zuvor hatte Dudleys Kollege Charles Plosser noch gewarnt, die Erholung der US-Wirtschaft könnte die Fed früher als bisher angenommen zu einer Zinserhöhung zwingen.

(APA/Reuters)

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