Im Ringen um Alstom konnte General Electric mit dem Versprechen neuer Jobs punkten.
Paris. Der französische Präsident François Hollande hatte eigentlich versprochen, den Negativtrend auf dem Arbeitsmarkt zu stoppen. Bis jetzt ist ihm das nicht gelungen. Die Arbeitslosenzahl im krisengeschüttelten Frankreich ist im April auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Ende des Monats waren 3,364 Millionen Menschen ohne Job, um 0,4 Prozent mehr als im Vormonat, als der bisherige Negativrekord verzeichnet worden war.
Im Vergleich zum April vergangenen Jahres sei die Zahl um 3,5 Prozent gestiegen, teilte das französische Arbeitsministerium am Mittwochabend mit. Die Arbeitslosenquote in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone ist damit mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Nach jüngsten Vergleichszahlen der Europäischen Statistikbehörde Eurostat lag sie im Jänner bei 10,4 Prozent, in der Bundesrepublik betrug der entsprechende Wert 5,1 Prozent.
In diesem Umfeld können jene potenziellen Investoren punkten, die neue Jobs versprechen: So rittert derzeit der US-amerikanische Konzern General Electric mit dem deutschen Konkurrenten Siemens um den französischen Alstom-Konzern. GE-Chef Jeff Immelt soll 1000 neue Stellen im Land binnen drei Jahren versprochen haben. Da konnte Siemens-Statthalter Christophe de Maistre mit der Zusicherung, die Stellen der Alstom-Mitarbeiter, die zu Siemens kommen würden, für drei Jahre zu erhalten, nicht mithalten.
Die bisher abweisende Tonlage der französischen Politik gegenüber dem US-Konzern wird entsprechend freundlicher. „Heute können wir auf ein GE-Angebot blicken, das detailliert, verbessert, gestärkt wurde“, ließ Hollande mitteilen. (Reuters/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.05.2014)