Lawrow: "Manchmal ist Brüssel geleitet vom Wunsch, zu rächen"

Sergej Lawrow
Sergej LawrowAPA/HANS PUNZ
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Russlands Außenminister Lawrow kritisiert den Stopp der Arbeiten an der Erdgaspipeline durch Bulgarien. Er wirft der EU vor, Druck ausgeübt zu haben.

Nach dem Aussetzen der Arbeiten an der geplanten Erdgaspipeline South Stream durch Bulgarien hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow der Europäischen Union am Montag vorgeworfen, Druck auf Sofia ausgeübt zu haben.

Die Entscheidung der bulgarischen Regierung, den Bau auszusetzen, sei von Ländern beeinflusst worden, welche "den Energiedialog zwischen Russland und der EU unterminieren" wollten, sagte Lawrow nach einem Treffen mit seinem finnischen Kollegen Erkki Tumioja in Turkku.

Lawrow kritisierte die EU dafür, Russland wegen der Ukraine-Krise mit einer Aussetzung der Arbeiten an South Stream gedroht zu haben. "Manchmal ist Brüssel geleitet von einem Wunsch, zu bestrafen, zu rächen", sagte Lawrow. Es gehe Brüssel weniger um die Interessen der Mitgliedstaaten. Kein "seriöser Politiker" könne behaupten, dass die Politik der EU gegenüber Russland "konstruktiv" sei, sagte Lawrow. Durch die Pipeline South Stream soll Erdgas von Russland in den Süden Europas fließen. Die Ukraine würde damit als Transitland für Gas umgangen.

Der russische Außenminister kritisierte zudem die NATO-Osterweiterung als "kontraproduktiv". Mit Blick auf die Ukraine warf Lawrow dem Westen vor, das Land dazu drängen, sich zwischen Russland und dem Westen zu entscheiden. Alle drei Parteien müssten sich auf eine Zusammenarbeit untereinander verständigen. "Dies wäre nach unserer Meinung der beste Weg nach vorne."

(APA/AFP)

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