Hoffnung für Argentinien

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Die klagenden Hedgefonds wollen Argentinien mehr Zeit einräumen, seine Schulden zu begleichen.

New York. Im Schuldenstreit mit Argentinien stellen die klagenden Hedgefonds der Regierung ein Entgegenkommen in Aussicht. Sollte es in den Verhandlungen Fortschritte geben, könne das Land mehr Zeit erhalten, erklärten Anwälte der Investoren am Dienstag.

Die Hedgefonds haben sich nicht an den beiden Schuldenschnitten beteiligt, die Argentinien 2005 und 2010 mit 93 Prozent seiner Gläubiger vereinbart hat. Das Oberste US-Gericht hat zuletzt ein Urteil der Vorinstanz bestätigt, wonach Argentinien erst die Hedgefonds auszahlen muss, bevor die anderen Gläubiger bedient werden können. Damit darf die Regierung nach derzeitigem Stand die am 30. Juni fälligen Zinsen einer bis 2033 laufenden Anleihe nicht auszahlen, bevor sie nicht die etwa 1,3 Milliarden Dollar begleicht, die sie den Hedgefonds schuldet.

Beides gleichzeitig kann sich das Land aber nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nicht leisten. Fließt das Geld nicht, wird das als sogenannter technischer Zahlungsausfall gewertet und Argentinien stünde erneut vor der Staatspleite.

Argentinien wirbt in Zeitungen

Der Streit wird vor US-Gerichten ausgefochten, weil die Staatsanleihen damals in Dollar unter amerikanischem Recht begeben worden sind. Argentinien verteidigte seine Position zuletzt in ganzseitigen Anzeigen in mehreren europäischen Zeitungen. „Argentinien möchte seine Schulden weiterhin zahlen, was jedoch verhindert wird“, sind die Annoncen überschrieben gewesen.

Die Inserate wurden in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der spanischen „El Pais“ sowie den britischen Blättern „Financial Times“ und „Times“ abgedruckt. „Die Geierfonds haben Millionen von US-Dollar für Lobby und Propaganda aufgewendet, um die Welt davon zu überzeugen, dass Argentinien seine Verbindlichkeiten nicht zahlt und nicht zu Verhandlungen bereit ist.“ Das Gegenteil sei jedoch der Fall, hieß es. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2014)

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