Krise: Hellas braucht kein Geld

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Griechenland schließt einen neuen Haircut oder ein drittes Hilfsprogramm der internationalen Geldgeber aus.

Athen/Wien. Für die griechische Regierung ist ein neuerlicher Schuldenschnitt oder ein drittes Hilfsprogramm der internationalen Geldgeber kein Thema mehr. „Wenn es keinen Finanzbedarf gibt, braucht es auch kein neues Hilfsprogramm“, sagte ein Regierungsvertreter am Donnerstag. Ein erneuter Schuldenschnitt zulasten der Gläubiger sei „keine Option“. Man werde mit seinen Partnern in Europa aber über Erleichterungen bei der Rückzahlung alter Schulden sprechen, etwa über Laufzeitverlängerungen oder niedrigere Zinsen.

Regierungschef Antonis Samaras hatte schon vor einer Woche gesagt, dass sein Land kein neues Hilfspaket benötigen werde. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet im kommenden Jahr indes eine Milliarden-Finanzlücke in Griechenland. In Griechenland selbst sieht man das offenbar anders: Der IWF habe nicht alle Möglichkeiten berücksichtigt, die das Land zur Deckung von Lücken habe, heißt es. Entscheidend sei, dass Griechenland heuer die Rezession hinter sich lassen werde und die Arbeitslosenrate leicht sinken sollte.

In der Euro-Schuldenkrise hatten EU, Europäische Zentralbank und der IWF Rettungspakete im Gesamtvolumen von 240 Mrd. Euro geschnürt, um das Land vor der Pleite zu bewahren. Heuer ist Griechenland erstmals seit Langem an die Finanzmärkte zurückgekehrt. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.07.2014)

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