Der Verbund-Anteil an Sorgenia sinkt unter zwei Prozent. 20 Banken, darunter die Bank-Austria-Mutter UniCredit, sollen die Kontrolle übernehmen.
Rom/Wien. Der heimische Stromversorger Verbund zieht einen vorläufigen Schlussstrich unter sein Engagement in Italien. Nach sechs Monate dauernden Verhandlungen einigte sich das Unternehmen mit den Gläubigerbanken über die Rettung der italienischen Stromfirma Sorgenia.
Demnach sollen die 20 Banken, darunter die Bank-Austria-Mutter UniCredit, die Kontrolle über Sorgenia übernehmen, berichtet die Zeitung „Sole 24 Ore“. „Wir haben eine Einigung erreicht, die jetzt noch einiger juristischer Bestätigungen bedarf. Wir haben uns von Anfang an um eine italienische Lösung bemüht“, bestätigte eine Verbund-Sprecherin.
1,8 Mrd. Euro Schulden
Bis Ende Juli soll der Sanierungsplan für die schwer verschuldete Sorgenia beim Mailänder Gericht vorgelegt werden. Danach soll eine Aktionärsversammlung einberufen werden, die eine Kapitalerhöhung über 400 Millionen Euro besiegeln wird. Damit kommen 98 Prozent des Sorgenia-Kapitals in die Hände der Gläubigerbanken, bei denen die Stromgesellschaft mit 1,8 Milliarden Euro verschuldet ist. Die Beteiligung der bisherigen Mehrheitseigner CIR und Verbund wird auf zwei Prozent sinken.
Effektiv ändert sich für den Verbund nur wenig. Die Italien-Beteiligung wurde bereits auf null abgeschrieben. (ag/auer)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2014)