Ohne Ausgaben fürs Wohnen wäre die Teuerung im Juni geringer ausgefallen. Mieten erhöhten sich im Jahresabstand um 3,8 Prozent.
Die Teuerung hat sich in Österreich leicht erhöht. Im Juni ist die Jahresinflationsrate von 1,8 auf 1,9 Prozent gestiegen. Grund für den leichten Anstieg war laut Statistik Austria eine erhöhter Preisauftrieb bei "Wohnung, Wasser, Energie" und Beherbergungsdienstleistungen. Ohne Ausgaben für Wohnen hätte die Inflation nur 1,5 Prozent betragen.
Den stärksten Einfluss auf die gestiegenen Wohnausgaben hatten im Jahresabstand höhere Wohnungsmieten (+3,8 Prozent) sowie Preisanstiege für die Instandhaltung von Wohnungen (+2,4 Prozent). Auch die Teuerung für den täglichen Einkauf (Mikrowarenkorb) lag im Juni im mit 3,2 Prozent deutlich höher als der Anstieg des Verbraucherpreisindexes. Der Mikrowarenkorb enthält überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen (+5,3 Prozent) und die Melange im Kaffeehaus (+2,2 Prozent).
Lebensmittel: Preisanstieg unter Inflationsrate
Während die Nahrungsmittelpreise im Zwölfmonatsabstand um durchschnittlich 1,8 Prozent stiegen, lag der Preisanstieg bei Milch, Käse und Eier im Juni mit insgesamt plus 6,2 Prozent deutlich höher. Gemüse verbilligte sich im Juni im Jahresabstand um 5,1 Prozent. Einen besonders hohen Anstieg gibt es bei den Mobiltelefon-Grundentgelten zu verzeichnen (+18,7 Prozent), auch Zigaretten legten mit 3,9 Prozent ordentlich zu.
Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 5,3 Prozent. Im Mai hatte sich das Plus nur auf 3,0 Prozent belaufen. Bei diesen Ausgaben dürfte sich ein saisonaler Basiseffekt ausgewirkt haben, da Pfingsten und Fronleichnam heuer in den Juni gefallen seien, so die Statistik Austria. Pauschalreisen verteuerten sich im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 Prozent.
Bei der Teuerung im Bereich Verkehr (+0,8 Prozent) wirkte sich weiterhin die im März erfolgte Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer inflationstreibend aus (+12,9 Prozent), so die Statistiker. Die Instandhaltung und Reparatur privater Verkehrsmittel verteuerte sich um 3,1 Prozent. Treibstoffe verbilligten sich hingegen im Jahresvergleich um 1,3 Prozent. Haushaltsenergie verteuerte sich insgesamt nur moderat (+0,5 Prozent).
Zweithöchste Inflation in der EU
Der für die Eurozone errechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex Österreichs lag im Juni um 1,7 Prozent über dem Vorjahr, damit war die Inflation EU-weit nur in Großbritannien mit 1,9 Prozent etwas höher. Im Euroraum blieb die Rate gleich gegenüber Mai bei 0,5 Prozent, in der gesamten EU lag sie bei 0,7 Prozent.
(APA)