China: Fabrik belieferte McDonald's & Co. mit Gammelfleisch

McDonald's To Open As Many As 200 Restaurants In China Next Year
McDonald's To Open As Many As 200 Restaurants In China Next YearBloomberg
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Fastfood-Ketten wurden in China offenbar mit abgelaufenem Fleisch beliefert. Es ist nicht der erste Lebensmittelskandal in der Volksrepublik.

Ein Fabrikarbeiter hebt Fleischstücke vom Boden auf und schmeißt sie in die Maschine zur Weiterverarbeitung. Ein anderer erzählt, er verarbeitet "stinkendes", abgelaufenes, Fleisch: Bilder wie diese waren vor kurzem im chinesischen Fernsehen zu sehen. Der nächste Lebensmittelskandal ist in der Volksrepublik aufgeflogen - und dieses Mal trifft es die ganz Großen. Denn die Fabrik in Shanghai, über die berichtet wurde, gehört zum US-Lebensmittelkonzern OSI Group. Und dieser wiederum beliefert Fast-Food-Ketten wie McDonald's und KFC.

Qualitätskontrolle gezielt in die Irre geführt

Dem Fernsehsender Shanghai Television zufolge mischten Beschäftigte der Fabrik Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum mit frischer Ware und führten so Qualitätskontrolleure von McDonald's gezielt in die Irre. Die Lebensmittelaufsicht von Shanghai schloss am Sonntag die Fabrik und stellte Waren sicher, die mutmaßlich altes Fleisch enthielten. Die Polizei nahm Ermittlungen auf und drohte für den Wiederholungsfall "harte Strafen" an.

McDonald's erklärte, es habe die Verwendung der umstrittenen Produkte "umgehend" gestoppt. Auch die Systemgastronomiekette Yum, zu der neben Pizza Hut auch die Marke Kentucky Fried Chicken (KFC) gehört, teilte mit, das Fleisch nicht mehr zu verwenden. KFC ist mit 4000 Filialen die größte Fast-Food-Kette in China.

Auch Starbucks betroffen

Laut der Zeitung "Shanghai Daily" vom Montag waren auch die Kaffeehauskette Starbucks sowie die Fastfood-Ketten Burger King und Subway betroffen. Subway wies dies allerdings zurück.

Der Fabrikbetreiber OSI Group entschuldigte sich in einer Mitteilung auf seiner chinesischen Internetseite bei seinen Kunden. Das Unternehmen sei "erschüttert" von den Berichten und reagiere "direkt und schnell" darauf. Es sei ein Untersuchungsgremium einberufen worden. Zudem würden die behördlichen Ermittlungen unterstützt.

China wurde in den vergangenen Jahren wiederholt von Lebensmittelskandalen erschüttert. 2008 war die Industriechemikalie Melamin unerlaubt in Babymilchpulver gemischt worden, wodurch 300.000 Babys erkrankten und mindestens sechs starben.

Fuchs- und Rattenfleisch

Erst Anfang 2014 kündigte der US-Einzelhandelsriese Walmart schärfere Kontrollen seiner Zulieferer in China an, nachdem er beliebte Snacks aus Eselfleisch zurückrufen musste, die sich als Fuchsfleisch erwiesen. Im vergangenen Jahr wurde zudem Ratten- und Fuchsfleisch als Rinder-und Hammelfleisch verkauft. Die Razzien zogen sich über drei Monate hin, mehrere hundert Menschen wurden festgenommen.

(APA)

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