Studie: Ungleichheit nimmt zu

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Die Einkommensschere geht auseinander, warnt die UNO. Aber es gibt auch Fortschritte.

Wien. Auch wenn der aktuelle Bericht der Vereinten Nationen zur menschlichen Entwicklung eine bedenkliche Entwicklung bei der Einkommensschere sieht: Was den Kampf gegen Armut betrifft, bleibt unterm Strich eine positive Tendenz. Entbehrungen und Mängel gingen insgesamt zurück. Der Trend, dass die meisten Länder seit 1990 bedeutende Fortschritte auf dem „UNO-Index der menschlichen Entwicklung" (HDI) aufweisen, habe auch im Vorjahr angehalten, so Helen Clark, Chefin des UN-Entwicklungsprogramms, im Vorwort zum gestern präsentierten Bericht. Der Index subsumiert die aktuellen Daten für Gesundheit, Bildung und Einkommen und wird von Norwegen, Australien und der Schweiz angeführt.

Dennoch: Die Fortschritte von 2008 bis 2013 haben sich im Vergleich zu den vorherigen acht Jahren verlangsamt. 1,2 Milliarden Menschen müssen derzeit ihren Lebensunterhalt mit 1,25 Dollar pro Tag bestreiten, und 1,5 Milliarden leiden unter Mangelerscheinungen. Dazu kommt, dass fast 800 Millionen Menschen von einer Verarmung gefährdet sind, wenn es zu Naturkatastrophen, Finanzkrisen oder anderen negativen Auslösern komme.

USA fallen zurück

Besonders besorgt zeigt sich die UNO, was die Einkommensschere innerhalb der einzelnen Länder betrifft. Die jüngsten Daten zeigen, dass die Schere weiter aufgeht. Ins Auge springen dabei die USA, die bei diesem Kriterium vom fünften auf den 28. Rang absackten, während sich etwa Österreich um vier Ränge auf Platz 17 und Deutschland auf Platz fünf verbesserte. Die geringsten Einkommensunterschiede sind in Norwegen, Finnland und Tschechien zu beobachten.

Zum ersten Mal eruierte die UNO auch die geschlechtsspezifische Entwicklung auf der Welt. Dabei stellt sich heraus, dass der HDI-Wert von Frauen in 16 Ländern gleich hoch ist wie bei Männern. Mitunter habe dies mit höheren Bildungsleistungen und natürlich einer höheren Lebenserwartung zu tun. Schlusslicht in Fragen der ungleichen Entwicklung zwischen Mann und Frau ist erwartungsgemäß Afghanistan.

("Die Presse", Printausgabe vom 25.7.2014)

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