Airbus verliert in Japan den einzigen Kunden für A380

A model of an A380 Airbus with its evacuation slides deployed is displayed in the lobby at UTC Aerospace Systems in Phoenix
A model of an A380 Airbus with its evacuation slides deployed is displayed in the lobby at UTC Aerospace Systems in Phoenix(c) REUTERS (NANCY WIECHEC)
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Mit Skymark wird nun über die Stornokosten gestritten. Die Japaner sind nämlich ziemlich irritiert über die Form der Stornierung.

Tokio. Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat erneut Probleme mit seinem Großraumflugzeug A380. Die Europäer haben ihren einzigen Kunden in Japan verloren und damit einen Auftrag über zwei Mrd. Dollar (1,49 Mrd. Euro). Airbus hat von sich aus auf die sechs Bestellungen der Airline Skymark verzichtet, weil die Gesellschaft die Bezahlung nicht hatte stemmen können. Und Airbus war nicht zu Nachverhandlungen bereit.

Jetzt droht noch ein Streit über die Stornokosten. Die Japaner sind nämlich ziemlich irritiert über die Form der Stornierung. Airbus sei nicht bereit gewesen, den Kaufvertrag zu ändern, die Stückzahl zu reduzieren. „Wir hatten nicht einmal die Gelegenheit, uns zu einem richtigen Gespräch zusammenzusetzen“, sagte Skymark-Chef und Hauptinvestor Shinichi Nishikubo. Er wolle nun mit Airbus über Stornogebühren verhandeln. Er stelle sich aber darauf ein, die in Raten geleisteten Anzahlungen von umgerechnet rund 190 Millionen Euro nicht zurückzubekommen. Skymark war jüngst in die Verlustzone gerutscht.

Für Airbus kommen die Probleme recht plötzlich. Von den sechs bestellten Jets waren zwei bereits fertig montiert, als Skymark Schwierigkeiten mit der Anzahlung bekam. An einem Flugzeug sind bereits die Rolls-Royce-Triebwerke installiert. Airbus kündigte an, sich rechtliche Schritte vorzubehalten. Für Rolls Royce bedeutet der Ausfall ein Loch von rund 444 Millionen im Auftragsbuch.

Branchen-Insidern zufolge hängen noch weitere Bestellungen für das weltgrößte Flugzeug in der Schwebe. Größter Abnehmer des A380 ist die arabische Airline Emirates. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2014)

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