Die französische Steuerbehörde verlangt von dem E-Commerce-Giganten für die Kalenderjahre 2006 bis 2010 rund 186 Millionen Euro.
Es wurde bereits hinlänglich beschrieben, wie geschickt der Online-Riese Amazon bei der Steuervermeidung vorgeht, um sich nationale Abgaben zu ersparen. Statt dessen zahlt er lieber niedrige Steuern in Luxemburg. Ob das so rechtens ist, will die EU nun prüfen.
Aber auch einzlene Länder machen gegen Amazons Praktiken mobil. Wie die Online-Plattform etailment berichtet, verlangt die französische Steuerbehörde vom großten E-Commerce-Unternehmen rund 186 Millionen Euro inklusive Zinsen und Strafgebühren. Damit sollen die Streitigkeiten für die Kalenderjahre 2006 bis 20011 abgegolten werden. Amazon rückt aber keinen Millimeter von seiner Linie ab und will laut Textilwirtschaft, die sich in seiner nächsten Ausgabe auf eine Pflichtmitteilung des US-Konzerns an die US-Börsenaufsicht SEC beruft, den Bescheid „energisch anfechten".
EU ermittelt
Die Strafzahlung wäre ein weiterer Schlag gegen das US-Unternehmen, das vergangene Woche eine Qaurtalsverlust von 125 Mio. US-Dollar mitteilen musste. Zudem soll der Verlust im kommenden Quartal weiter steigen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Frankreich mit dem Bescheid gegen die viel kritisierte Praxis des Online-Händlers vorgehen möchte, seine in Europa erwirtschafteten Gewinne im Niedrigsteuerland Luxemburg zu versteuern. Die EU-Kommission hat britischen Medienberichten zufolge Anfang Juli Luxemburg aufgefordert nähere Informationen zu den Unternehmenssteuern abzuliefern, die Amazon in dem Kleinstaat bezahlt. Auch gegen andere Großkonzerne wie Apple, Starbucks und Fiat ermittelt die EU-Kommission bereits.
Laut einer Meldung der US-Börsenaufsicht sollen auch Deutschland, Großbritannien, China, Japan und Indien die Bilanzen von Amazon prüfen. Steuernachzahlungen sind auch dort für den Online-Händler nicht auszuschließen.
(red.)