Russische Banken: Keine Sanktionen für Wiener Töchter

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Die beiden größten Moskauer Finanzkonzerne, die Sberbank und die VTB-Bank, haben Europazentralen in Wien.

Wien. Was „Die Presse“ bereits am Dienstag geschrieben hat, ist nun fix: Die von der EU und den USA beschlossenen Sanktionen gegen russische Staatsbanken gelten nicht für deren Wiener Töchter. Dies hat die Wiener Sberbank am Freitag bestätigt. Damit können die russischen Staatsbanken ihre Expansion von Wien aus fortsetzen. Die beiden größten Moskauer Finanzkonzerne, die Sberbank und die VTB-Bank, haben ihre EU-Zentralen für Kontinentaleuropa in Wien.

Die Österreich-Töchter können in der EU Geld aufnehmen – wie beispielsweise bei der Europäischen Zentralbank. Allerdings darf das Geld nicht bei den Mutterkonzernen in Moskau landen, heißt es.

Die Zentrale der Sberbank Europe befindet sich am Wiener Schwarzenbergplatz. Von hier aus wird das Geschäft in neun Ländern gesteuert. Die Sberbank teilte am Freitag mit, die Sberbank Europe verfüge über eine österreichische Lizenz. Damit befinden sich die Sberbank Europe und ihre neun Einheiten in Zentral- und Osteuropa nicht auf der Sanktionsliste.

Die Sberbank Europe und ihre Einheiten seien weder beim Zugang zu den EU-Kapitalmärkten noch in einem anderen Aspekt eingeschränkt. Damit verfüge man über alle notwendigen Ressourcen, um erfolgreich arbeiten zu können.

Erfolgreiche Denizbank

Die Sberbank will demnächst von Wien aus in Deutschland mit einer Direktbank starten. In Österreich besitzt die Sberbank die Denizbank. Diese gehört zu den Topanbietern bei Sparprodukten. Zuletzt kletterte die Bilanzsumme der Denizbank um über 30 Prozent auf 6,95 Milliarden Euro. Das Institut betreut über 155.000 Kunden.

Auch die VTB-Bank hat ihre Europazentrale in Wien. Diese kommt auf eine Bilanzsumme von 10,3 Milliarden Euro. Die Österreich-Tochter verfügt über Niederlassungen in Frankfurt und Paris.  (höll)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2014)

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