Die Deutsche Telekom wird den Mehrheitsanteil an der US-Tochter wohl vorerst nicht los. Sowohl Sprint als auch Iliad werden nicht zum Zug kommen.
Die Meldungen zur Übernahme der Anteile an der Telekom-Tochter T-Mobile USA überschlagen sich. Nun sind Medienberichten zufolge die die beiden Kaufoptionen vom Tisch. Das "Wall Street Journal" berichtete am Dienstag, das US-Mobilfunkunternehmen Sprint habe seinen Plan zur Übernahme des Konkurrenten aufgegeben. Grund sei die Erwartung, dass die Aufsichtsbehörden die Fusion nicht genehmigen würden.
Berichten zufolge hatte Sprint, das zum japanischen Konzern Softbank gehört, kurz vor einem Kauf der Anteilsmehrheit an T-Mobile USA für rund 32 Mrd. Dollar (23,9 Mrd. Euro) gestanden.
Iliad wird Einsichtnahme verweigert
Sowohl das "Wall Street Journal" als auch die britische "Financial Times" berichteten am Dienstag zudem, dass T-Mobile USA nicht mit dem französischen Mobilfunkunternehmen Iliad über eine Übernahme reden wolle. Das Unternehmen verweigere Iliad die Einsichtnahme in Finanzunterlagen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise. Die französische Firma hatte in der vergangenen Woche angeboten, für 15 Mrd. Dollar 56,6 Prozent der Anteile an T-Mobile USA zu übernehmen. Laut "Financial Times" lag das Angebot um sieben Dollar pro Aktie niedriger als das von Sprint.
Zu den Berichten wollten sich auf Anfrage weder T-Mobile USA noch Iliad, Sprint oder Softbank äußern. Die Aktie von T-Mobile USA verlor am Dienstagabend im nachbörslichen Handel in New York 8,85 Prozent, die Papiere von Sprint verloren 15,11 Prozent an Wert.
Die Deutsche Telekom versucht seit Jahren, ihren Anteil von derzeit rund 67 Prozent an T-Mobile USA zu reduzieren. Der Versuch, die Tochter an den Konkurrenten AT&T zu verkaufen, scheiterte 2011 an den US-Kartellbehörden. T-Mobile USA ist die Nummer vier auf dem US-Mobilfunkmarkt hinter Sprint.
(APA/AFP)