Deutsche Telekom bleibt auf ihrer US-Tochter sitzen

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Sprint hat den Übernahmeplan aufgegeben. Deutsche-Telekom-Aktien verloren um bis zu fünf Prozent.

New York/Frankfurt. Die kartellrechtlichen Hürden waren zu hoch: Der Deutschen Telekom ist der bisher aussichtsreichste Bieter für die Tochter T-Mobile USA abgesprungen. Der zur japanischen Softbank gehörende Konkurrent Sprint hat nach acht Monaten das milliardenschwere Rennen um das einst größte Sorgenkind der Deutschen Telekom aufgegeben.

Die Neuigkeiten, die in Deutschland als „schlimmstes vorstellbares Szenario“ gesehen werden, lösten auch an der Börse einen Schock aus. Deutsche-Telekom-Aktien verloren um bis zu fünf Prozent, T-Mobile USA nachbörslich sogar 8,85Prozent, und Sprint büßte 15,11Prozent ein.

Jetzt bleibt der einzige Mitbewerber übrig, der Telekom-Konzern Iliad des französischen Milliardärs Xavier Niel. Er bot allerdings mit 15 Mrd. Dollar (11,2 Mrd. Euro) deutlich weniger als Softbank/Sprint. Das war den Deutschen zu wenig, sie weigerten sich bisher, Gespräche mit ihm zu führen. Niel arbeitet Insidern zufolge nun mit US-Kabel- und Satellitenanbietern bereits an einer Aufstockung des Gebots. „Als das Sprint-Angebot noch auf dem Tisch lag, hatte die Deutsche Telekom die Verhandlungsmacht“, sagte der Analyst Roger Entner von der Beratungsfirma Recon Analytics in Boston dazu. „Jetzt hat Iliad die Verhandlungsmacht.“ (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2014)

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