Citigroup und Co. erwägen laut Medienberichten, einen Teil ihrer Geschäfte aus London abzuziehen. Vor allem Irland könnte profitieren.
Einige große US-Banken treffen einem Bericht der "Financial Times" zufolge Vorbereitungen für den Fall eines Austritts Großbritanniens aus der EU. Citigroup, Morgan Stanley und die Bank of America erwögen, dann einen Teil ihrer europäischen Geschäfte von London nach Irland zu verlagern. Das berichtete die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf bankennahe Kreise. Beobachter denken, dass vielen US-Banken einen Teil ihrer Aktivitäten auch nach Frankfurt oder Paris verlagern könnten. Allerdings, so die "FT", sei Irland aufgrund der niedrigen Steuern und der englischen Muttersprache besonders attraktiv.
Die Pläne befänden sich in einem äußerst frühen Stadium. Morgan Stanley lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab, die beiden anderen Geldinstitute waren zunächst nicht zu erreichen.
Ein Zehntel der britschen Wirtschaftsleistung
Der britische Premierminister David Cameron hat seinen Landsleuten im Falle seiner Wiederwahl 2015 zugesichert, in einem Referendum über den Verbleib des Landes in der EU abzustimmen. Die Aussicht auf einen Austritt Großbritanniens löst bei vielen in der Londoner City Sorgen aus. Das Finanzzentrum erwirtschaftet rund ein Zehntel der britischen Wirtschaftsleistung.
Die Sorge sei berechtigt, meint Finanzexperte Barney Reynolds im Gespräch mit der "Financial Times". London könnte seiner Einschätzung nach als Offshore-Finanzzentrum enden, während die Geschäftsaktivitäten zunehmend nach Frankfurt oder Dublin verlagert werden könnten. Es sei zwar sehr teuer und kompliziert, Infrastruktur in eine andere Stadt zu verlagern, aber nicht unmöglich.
>>> Bericht in der "Financial Times"(kostenpflichtig)
(APA/Reuters/Red.)