Ab Donnerstag soll die Konferenz in Jackson Hole den Kurs für eine Zinswende abstecken.
Jackson Hole. Wann soll die US-Notenbank Fed die Zinsen anheben? Dieser Frage geht ab Donnerstag die Konferenz der US-Notenbank Federal Reserve in Jackson Hole in den Rocky Mountains nach. Fed-Chefin Janet Yellen steht vor der Herausforderung, nach Jahren niedriger Zinsen im Zuge der Finanzkrise auf einen normalen Kurs umzuschwenken. Kritiker warnen, die für Mitte 2015 angepeilte Wende komme viel zu spät. Damit schüre Yellen Inflationsgefahren und lege die Saat für neue Spekulationsblasen.
Eine höhere Inflation lasse sich jedoch mit konventionellen Mitteln leichter bekämpfen als ein Konjunktureinbruch, meint der Ex-Chefvolkswirt der Fed, David Stockton. Um die Wirtschaft zu stabilisieren, hält die Fed seit 2008 die Leitzinsen nahe null.
Die Märkte erwarten, dass die Fed Mitte 2015 und damit vor der EZB die Zinszügel anziehen wird. Die Geldspritzen zum Ankurbeln der Konjunktur will Yellen im Herbst auslaufen lassen. Für den Abbau der auf mehr als 4,5 Billionen Dollar angeschwollenen Bilanzsumme veranschlagt Yellen bis zu acht Jahre.
Die Sorge, dass das billige Geld der Notenbanken zu Übertreibungen auf den Märkten führen kann, beschleicht auch Yellen. Sie hatte im Juli vor dem US-Senat gewarnt, die Bewertung von Social-Media- und Biotech-Firmen erscheine hoch. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2014)