Offiziell ist das Risioko des Schmallenberg-Virus nicht mehr gegeben. Das Land will jedoch seine Fleischexporte nach Russland ankurbeln.
Neue Exportchancen für Agrarier in der EU: Weißrussland, das nach den Agrarsanktionen Russlands gegen die EU und andere Länder seine eigenen Ausfuhren nach Russland deutlich steigern will, hat sein Importverbot für lebende Rinder aus der EU aufgehoben, sagte der Chefveterinär des Landes, Yuri Pivovarchuk laut Reuters.
Offizieller Grund für die Maßnahme: Der Schmallenberg-Virus, der seit 2011 in Europa Schafe und Kühe befallen hat, stelle kein Risiko mehr dar. Das habe ein Brief der Weltgesundheitsorganisation WHO gezeigt, sagte Pivovarchuk.
Russland erlaubt Import aus Weissrussland
Allerdings will Weißrussland seine Exporte nach Russland heuer um 15 bis 40 Prozent ausweiten. Und Moskau hat angekündigt, aus Weißrussland und Kasachstan den Import von Lebensmitteln aus westlichen Rohstoffen zuzulassen.
Von Jänner bis Mai wurden Fleisch und Fleischprodukte im Wert von einer Milliarde Euro nach Russland ausgeführt. Russland hat Anfang August Importe von Fleisch-, Milch- und einigen anderen Agrarprodukten aus der EU, den USA, Norwegen, Kanada und Australien verboten und damit auf die Sanktionen in der Ukraine-Krise reagiert.
Weißrussland erlaubt nun den Import lebender Rinder aus Österreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Spanien, Dänemark, Kroatien, Lettland, Ungarn, Polen und Litauen.
Russland hat aus den vom Importstopp betroffenen Ländern im Vorjahr Lebensmittel um 17,2 Mrd. Dollar (12,9 Mrd. Euro) importiert, davon wären 9,2 Mrd. Dollar auf die jetzt verbotenen Produkte entfallen, zitiert Reuters vom International Trade Centre, einem Joint Venture der Vereinten Nationen und der WTO.
(APA)